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Platz nach schwulem Bürgerrechtler benannt

Der westliche Vorplatz des S-Bahnhofs Friedenau wird nach dem schwulen Bürgerrechtler Kurt Hiller (1885–1972) benannt. Dies beschloß die Bezirksverordnetenversammlung Schöneberg am Mittwoch abend mit den Stimmen von SPD und den Grünen. Hiller war nach Angaben des Schwulenverbandes SVD „einer der wichtigsten intellektuellen Vertreter der deutschen Schwulenbewegung des Kaiserreichs und der Weimarer Republik“. Er lebte bis zu seiner Vertreibung durch die Nazis in Friedenau. Ende der 20er Jahre wurde er zum Vorsitzenden des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees gewählt, der ersten schwulen Bürgerrechtsorganisation. 1933 verwüstete die SS Hillers Wohnung. Bis April 1934 wurde er in den Konzentrationslagern Columbiahaus und Oranienburg festgehalten. Ende September 1934 gelang ihm die Flucht aus Deutschland. taz

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