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Archiv-Artikel

„Physisch“-präsent musiziert

betr.: „War Requiem enttäuschend“, taz bremen vom 10.05.2005

Nix gesehen, nix gehört und nix verstanden … Ein Viertel seines Beitrages verwendet der Autor dazu, in selbstentlarvender Weise darauf hinzuführen, dass er die Aufführung des „War Requiem“ am 8. Mai im Bremer Dom für langweilig hielt – hat ihn doch schon die Ankündigung des Konzertes gelangweilt, wie zu lesen ist.

Alle weiteren Ausführungen in der Kurzkritik vom 10. Mai sind vor diesem Hintergrund nicht mehr verwunderlich. Wortwahl und Ton zeigen, dass ihm der Zugang zum Werk, seiner textlichen und musikalischen Aussage sowie zu der eindrucksvollen Aufführung verschlossen blieb. (…) Was ist „metaphysisches Raunen“? Wann und wo hat er es vernommen? Im Dom wurde sehr „physisch“-präsent musiziert und ein bedeutendes Werk angemessen interpretiert, sowohl in der Dynamik wie auch in den Tempi – so, wie es die Partitur verlangt! Was meint der Verfasser also mit seinen Wortbildern, (…) wenn er doch von Anfang an „wenig sieht, schlecht hört und nix versteht“? Und das, obwohl das Werk von drei verschiedenen Orten aus im Dom aufgeführt wurde. Wo war er denn? (…)

MEINHARD SCHULENBERG, Bremen