nachtrag : Peter statt Michael
Es war eine sehr berührende Geschichte, die Frank Schäfer dem taz.mag im Frühsommer geschrieben hat und die am 5. Juli in diesem Teil der taz zu lesen stand: Wird tüchtig gekuschelt? Die Erzählung eines Vaters, der sich um seine zu früh geborene und im Brutkasten gehegte Tochter sorgt. Hier sei nun Schäfers Prosaband mit dem Titel Verdreht. Netzwerke und Elemente höherer Ordnung (Oktoberverlag, Münster 2003, 171 Seiten, 17 Euro) empfohlen – Mutmaßungen über ein Paar, das sich in die Toskana zur Familienplanung zurückzieht: etwas beklemmend, diese Lektüre, was als Lob zu nehmen ist.
Martin Reichert deklinierte am 13. September im taz.mag Nr. 311 die Pein vor, als Homosexueller erpresst zu werden: Eine Schraube ohne Ende. Leider ging in seinem Text etwas unter, dass er nicht nur von einem im Verlag Männerschwarmskript erschienenen Buch recherchemäßig profitiert hat, das übrigens Famose Kerle. Eulenburg. Eine wilhelminische Affäre (Hamburg 2003, 307 Seiten, 19,90 Euro) heißt, sondern auch die Lektüre eine außerordentlich gewinnende ist. Schön, ja umsichtig, dass solche Bücher publiziert werden. Der Autor? Richtig: Der heißt nicht Michael, sondern Peter Jungblut. Und ist ARD-Radiokorrespondent in Berlin.