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Archiv-Artikel

Peter Müller will an die Eier

FRANKFURT/MAIN ap/taz ■ Kein Experte möchte Partei ergreifen für den Vorstoß von Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) zur Zwangskastration von Sexualstraftätern. Der Kriminologe Rudolf Egg sprach von einer „hochgefährlichen Maßnahme“. Der Psychiater Hans-Ludwig Kröber nannte eine Zwangskastration verfassungswidrig. Müller hatte eingefordert, die Möglichkeit einer Zwangskastration zu prüfen. „Die Gesellschaft hat einen Anspruch auf Schutz. Wenn nicht sichergestellt ist, dass ein Täter bei Rückkehr in die Gesellschaft seine abartigen Triebe nicht wieder auslebt, muss zügig auch über einschneidendere Maßnahmen nachgedacht werden.“ Aus der Sicht der Experten hat Müller hier Schneid an falscher Stelle. „Die Störung ist nicht in den Hoden, sie ist im Kopf“, sagte Egg. Zu hoffen ist, dass Müller nach dieser Feststellung keine noch weitergehenden Wünsche äußert.