Personenführung #203: Felix Bouché : Frischer Wind bei den taz Blogs
Felix Bouché kümmert sich seit Januar um die Blogs der taz. Ein Gespräch übers Bloggen, Berlin und Tiktok auf der taz Dachterrasse.
Aus der taz | Felix Bouché trägt bunte Socken, lacht oft und sehr sympathisch und wirkt anfänglich etwas schüchtern, als dey (so das Pronomen, das Felix als nicht-binäre Person gebraucht) auf der Dachterrasse von den taz Blogs erzählt. Um die kümmert dey sich seit Januar. Heißt, um den Hausblog über taz-Interna und um die Blogs, hauptsächlich von freien Autor:innen zu unterschiedlichen Themen wie Film, Jura, Podcasts, KI, Lyrik oder Lateinamerika.
„Blogs können literarisch oder berichtend sein, verspielt oder dramatisch“, sagt Felix. „Man kann einen anderen Ton anschlagen, medial mehr machen und es bietet einen persönlicherer Zugang zu dem, was um eine:n herum passiert.“
Ganz neu ist die taz für Felix – und Felix für die taz – nicht. Vergangenes Jahr kam dey für ein Praktikum in die Marketingabteilung. „Das war zum Endes meines Bachelors in Literatur und Philosophie an der FU.“
Doch zunächst habe es ein paar Jahre gedauert bis dey nach Berlin kam. Aufgewachsen im Ländle, in Karlsruhe, wohin dey auf keinen Fall zurückkehren möchte, kam es zu Studienbeginn erst einmal zu einer kurzen Verirrung in den Ruhrpott. Seit 2018 lebt Felix aber nun in Berlin und hat sich „sofort richtig zu Hause gefühlt“.
Über Tiktok und digitale Literatur
In deren Freizeit spielt Felix im queeren Sportverein „Vorspiel“ Völkerball, geht gerne in Clubs, zu queeren Community-Orten oder liest. Generationell auf der Grenze zwischen GenZ und Millennial interessiert sich Felix natürlich auch für Tiktok, denn dort passiere gerade der „interessantere content“.
Könnte man ja mit den Blogs verbinden: „Ich möchte das Marketing in Zukunft verstärken. Zum Beispiel durch Tiktok, das ist aber noch Zukunftsmusik.“ Vor der taz war Felix für fast vier Jahre Teil eines wissenschaftlichen Projekts an der FU, das sich mit digitaler Literatur beschäftigte. Das setzt dey in der Weiterentwicklung der Blogs ein.
Außerdem beschäftigt Felix, wie man mehr junge Menschen dazu bekommt, die taz zu lesen: „Ich möchte, dass junge Leute bloggen, weil ich glaube, dass es ein schönes Format ist, weil es persönlicher ist.“
Und was mag Felix an der taz? Es sei das soziale Miteinander, die Atmosphäre im Haus. Und: „Gerade ist vieles auf der Welt im Wanken. Da dieses Gefühl zu haben, ich bin bei einer Zeitung, habe eine Plattform, die ermöglicht, ein bisschen Einfluss zu nehmen und nicht nur passiv zu konsumieren, ist toll.“