■ Kommission: Folter im Gefängnis nimmt zu: Palästinenserbehörde verletzt Menschenrechte
Ramallah (dpa) – Menschenrechtsverletzungen sind in den Palästinensergebieten nach Angaben einer palästinensischen Menschenrechtsorganisation fünf Jahre nach Beginn der Autonomie weiter an der Tagesordnung. Solange mit Präsident Jassir Arafat praktisch nur eine Person die Macht ausübe, sei bei der Wahrung der Menschenrechte kein Fortschritt zu erwarten, sagte der Vorsitzende der Unabhängigen Kommission für Bürgerrechte, Haider Abdel Schaffi, gestern bei der Vorlage des Jahresberichts. Angesichts der angespannten politischen Lage könne sich die Situation weiter verschlechtern, warnte Abdel Schaffi. Nach dem Bericht soll die Autonomiebehörde direkt für den Tod von fünf Palästinensern verantwortlich sein. Zwei von ihnen wurden hingerichtet, zwei starben während eines Verhörs, und der fünfte sei von der Polizei erschossen worden. Seine Gruppe habe im vorigen Jahr auch 154 Fälle von Folter in Gefängnissen notiert. 1997 seien es noch 85 Fälle gewesen.
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