: Palästinenser vor Überfall erschossen
Bewaffnete wollten vermutlich Kibbuz nahe Israels Wall überfallen. IsraelsPremier Scharon kommt wegen Gaza-Plänen in seinem Kabinett unter Druck
JERUSALEM ap/afp ■ Am Grenzzaun zwischen Israel und Gaza-Streifen haben israelische Soldaten Samstagmorgen zwei Palästinenser erschossen. Die beiden Bewaffneten drangen nach Armeeangaben in die rund 100 Meter breite militärische Sperrzone entlang des Zauns vor. Sie seien mit Gewehren, Granaten und einer Rohrbombe ausgerüstet gewesen und hätten offenbar den nahen Kibbuz Nahal Os angreifen wollen. Per Fax teilte die Hamas mit, die beiden Palästinenser seien zu einer gezielten Aktion entsandt worden.
Derweil kamen vier Palästinenser frei, die nach einem Anschlag auf US-Diplomaten im Oktober inhaftiert wurden. Der Verdacht habe sich nicht erhärtet, hieß es aus palästinensischen Sicherheitskreisen. Auch auf US-Seite war die Schuld der Inhaftierten bezweifelt worden. Selbst palästinensische Beamte hatten vermutet, die Täter könnten aus der Fatah von Palästinenserpräsident Jassir Arafat oder gar aus palästinensischen Sicherheitskreisen kommen.
Israels Ministerpräsident Ariel Scharon ist im Kabinett mit seinem Plan für einen Rückzug aus dem Gaza-Streifen auf Widerstand gestoßen. Er sei ganz grundsätzlich gegen jede einseitige Initiative, sagte Außenminister Silvan Schalom gestern. Sollte Scharon sein Vorhaben der Regierung zur Abstimmung vorlegen, werde er vermutlich scheitern. Auch Finanzminister Benjamin Netanjahu sehe nicht, inwiefern Scharons Plan zur Sicherheit Israels beitragen könne. Ein israelischer Regierungsberater bekräftigte, das Land werde seine Rückzugspläne aus den Palästinensergebieten und die einseitige Grenzziehung weiterverfolgen, sollte das für Dienstag geplante Gipfeltreffen zwischen Scharon und dem palästinensischen Regierungschef Ahmed Kurei im Sande verlaufen.