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Archiv-Artikel

PROZESS GEGEN OHNESORG-SCHÜTZEN KARL-HEINZ KURRAS Anklage wegen illegalen Waffenbesitzes

Der pensionierte Westberliner Polizeibeamte und Stasi-Agent Karl-Heinz Kurras muss sich am 16. November vor dem Amtsgericht Tiergarten wegen illegalen Waffenbesitzes verantworten. Wie das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf Justizkreise berichtete, droht dem 81-Jährigen bei einer Verurteilung eine Gefängnisstrafe von mindestens sechs Monaten. In seiner Wohnung waren im Juni ein Revolver des Kalibers 38 und ein sogenannter Totschläger beschlagnahmt worden.

Zuvor hatte der 81-Jährige, der als Waffennarr gilt, Ende Mai bei der Polizei freiwillig eine andere Pistole und Munition abgeliefert. Als er die Waffe beim Berliner Landeskriminalamt abgab, hatte er den Beamten gesagt, es sei die einzige im Haus.

Kurras hatte am 2. Juni 1967 bei einer Demonstration gegen den Schah von Persien in Westberlin den Studenten Benno Ohnesorg erschossen. Die Tat gilt als Initialzündung der Studentenbewegung. Erst Ende Mai war bekannt geworden, dass Kurras lang Jahre als Spion des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR tätig war. Nach den Schüssen auf Ohnesorg hatte die Stasi die Zusammenarbeit eingestellt. (dpa, taz)