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Archiv-Artikel

PROTESTAKTION VOR DER WEISSRUSSISCHEN BOTSCHAFT GEGEN DIE TODESSTRAFE Symbolische Hinrichtung durch Erhängen

Vor der weißrussischen Botschaft am Treptower Park wird symbolisch eine junge Frau an einer Leiter erhängt. Mit dieser ungewöhnlichen Aktion unter dem Motto „den Tod nicht zulassen“ protestierten am Montag vier Aktivisten gegen die mögliche Verhängung beziehungsweise Vollstreckung der Todesstrafe gegen zwei junge Weißrussen.

Die beiden 25-jährigen Männer aus Witebsk, Dmitri Konowalow und Wladislaw Kowalew, werden beschuldigt, für mehrere Anschläge in Weißrussland – 2005 in Witebsk sowie 2008 und am 11. April 2011 in Minsk – verantwortlich zu sein. Bei dem jüngsten Anschlag in einer Minsker U-Bahn-Station wurden 15 Menschen getötet und mehr als 160 verletzt. Nachdem Konowalow, der als Hauptverantwortlicher gilt, zunächst seine Schuld eingeräumt hatte, hatte er später in einem Video Foltervorwürfe erhoben und sein Geständnis teilweise widerrufen. Beobachtern zufolge konnte die Staatsanwaltschaft keine überzeugenden Beweise für die Schuld der Täter vorlegen. Das Urteil wird für den kommenden Mittwoch erwartet. Weißrussland ist das einzige Land in Europa, in dem die Todesstrafe noch vollstreckt wird.

ALEXANDER WERWEKIN