PROTEST IN ZEHLENDORF : Bundeswehr soll keine Schüler werben
In Zehlendorf haben am Freitag rund 150 Schüler, Lehrer und Elternvertreter gegen Werbeaktionen der Bundeswehr an Schulen protestiert. Die Veranstalter erklärten, die Bundeswehr sei kein Arbeitgeber wie andere und könne nicht mit der erforderlichen Distanz über den Soldatenberuf informieren. Aufgerufen hatten eine Schülerinitiative und die Landesschülervertretung.
Auf Transparenten und in Reden forderten die Initiatoren „Kein Militär in den Schulen“ sowie den Verzicht auf eine Vermischung von Bildungsaufgaben und Bundeswehrinteressen. Diese bringe Schüler in Konflikt zwischen Berufs- und Gewissensentscheidung. Kritik wurde an der „einseitigen Beeinflussung“ geäußert, wenn bei solcher Beratung nur die Bundeswehr vertreten sei, nicht aber Befürworter nichtmilitärischer Wege der Friedenssicherung.
Anlass für den Protest war die Ankündigung eines „Beratungstags über Berufsperspektiven“ bei der Bundeswehr an der Schadow-Oberschule. Direktor Harald Mier sagte, solche Beratungen seien nichts anderes als vergleichbare Veranstaltungen mit Juristen oder Medizinern. Wenn nötig, erbitte er Polizeischutz für die Veranstaltung. (epd)