Osteuropaworkshops November 2014: Freundschaften und Netzwerke

"Wie soll man die unterschiedlichen Kämpfer im Osten der Ukraine korrekt bezeichnen: Separatisten, Terroristen oder andere Begriffe?"

Die TeilnehmerInnen des inzwischen 10. Osteuropaworkshops der taz Panter Stiftung. Bild: Anja Weber

Die taz Panter Stiftung hat im November 2014 erneut junge JournalistInnen aus Osteuropa nach Berlin eingeladen. Die 16 TeilnehmerInnen kamen aus der Ukraine, Weißrussland, der Republik Moldau und Russland. Ziel des inzwischen 10. Osteuropaworkshops war es, JournalistInnen aus Osteuropa einen Einblick in die deutsche Medienlandschaft zu geben. Ihnen sollte ein Bewusstsein für die Kriterien von unabhängigem Journalismus in einer demokratischen Gesellschaft vermittelt und die Möglichkeit gegeben werden, Institutionen und zivilgesellschaftliche Initiativen kennenzulernen und mit deren Vertretern ins Gespräch zu kommen.

Die TeilnehmerInnen führten Gespräche mit Vertretern der Organisation Reporter ohne Grenzen e.V., dem Netzwerk für Osteuropaberichterstattung, JournalistInnen der taz, einem Vertreter des deutschen Presserats, dem Chefredakteur der russisch-sprachigen Redaktion von „Funkhaus Europa“ und weiteren Institutionen. Hinzu kamen ein Gespräch im Auswärtigen Amt sowie ein Treffen mit einem Abgeordneten des Deutschen Bundestags.

Ein Workshop für 14 TeilnehmerInnen für 8 Tage in Berlin kostet ungefähr 20 000 Euro. Das ist viel Geld. Darin enthalten sind Fahrtkosten, Visakosten, Unterbringung und Verpflegung und ein vielfältiges Seminarangebot. Für jede TeilnehmerIn sind das etwa 1.300 Euro. Betreut wird der Workshop von der taz Ressortleiterin Barbara Oertel. Der Workshop wird in russischer Sprache durchgeführt.

Alle Programmpunkte kamen bei den TeilnehmerInnen sehr gut an. Die Gruppenzusammensetzung aus den vier Ländern förderte zudem eine intensive Auseinandersetzung miteinander. Besonderen Raum nahm die Fragestellung ein, wie man die unterschiedlichen Kämpfer im Osten der Ukraine korrekt bezeichnen sollte: Separatisten, Terroristen oder andere Begriffe?

Der letzte Abend des Seminars fand traditionell im Restaurant "Blaue Tische" statt. Die TeilnehmerInnen machten deutlich, dass insbesondere die multinationale Zusammensetzung der Gruppe einen großen Anteil an der Intensität der Diskussionen und Gespräche untereinander gehabt hat. So beschränkte sich der Erkenntnisgewinn nicht auf die durch das Seminar angebotenen und organisierten Treffen und Besuche, sondern erstreckte sich bis in die abendlichen Gespräche der TeilnehmerInnen. Die  entstandenen Freundschaften und Netzwerke, die inzwischen eine große Facebook-Gruppe bilden, zeigen wie erfolgreich die Osteuropaworkshops sind.