Ordentlich einen drauf machen – dank Radio :
Als ob es nicht schon reichte, beim Autofahren auf allen Wellen von „Mega-Hits“ längst vergangener Tage und dem uneingeschränkt Allerbesten der gegenwärtigen Pop-Suppe behelligt zu werden. Schlimm wird es, wenn jugendlich frische Radiosender ihre Studios verlassen und insbesondere dort für Musik, Tanz und gute Laune sorgen, wo sich urkundliche Ersterwähnungen jähren oder Schützenkameraden zum Vereinstreffen laden. Man hat eben erkannt, dass sich das Eventbedürfnis der jungen Zielgruppe nicht allein mit einem Bierpilz und einer Bude mit Fleischbrät abspeisen lässt. Bekannte Stimmen aus dem Äther sowie Stars, die schon in der letzten Saison keine mehr waren, bringen einen Hauch großer Welt zwischen Dixi-Klos und der gut zu erreichenden Brechwiese.
Am späteren Sonnabend jagt da Radio Hamburg Moderator Christian Fremy aufs Land, um beim Stadtfest in Bargteheide Stimmung zu produzieren. Ferner kann beim „Radio Hamburg-Power-Tower“ mit DJ Ben Chadwick zu fortgeschrittener Stunde taktgemäß abgezuckt werden. Richtig abgehen wird es aber um halb sieben, wenn das beschauliche Örtchen nach dem Superstar fahndet, nachdem dieser ja anderswo vergeblich gesucht wurde. Auf dem Bargteheider Markt singen sich laut Veranstalter dann 15 Teenies um Kopf und Kragen – wer es hier schafft, gewinnt immerhin eine CD-Produktion im Tonstudio.
Zeitgleich mit der Schaffe im schleswig-holsteinischen Bargteheide, bricht die beliebte Jugendwelle N-Joy gleich mit einer „fetten Sommer-Party“ über niedersächsische Metropolen (hier: Hannover) herein. Da lassen dann gar die liebliche Sarah Connor, die bösen Buben von Scooter, Panjabi MC und Beatbetrieb ihre aktuellen Machwerke hören.
Für Freunde des nostalgischen Tanzliedes – wie es früher einmal der lokale Sender Alsterradio favorisierte – ist dann im Juli das Hamburger Heiligengeistfeld the place to be. Hier wird sich am 4. und 5. der berüchtigte Schlagermove – größtes Event seiner Art im Norden – ereignen. Wieder werden sich quietschfarbige Trucks durch St. Pauli wälzen. Bei Nichtgefallen sei eine rechtzeitige Flucht aufs Land empfohlen. Denn da geht es bekanntlich ruhiger zu. CHK