piwik no script img

Olympia Tag 10 – Der VormittagSchaufelbagger mit Waschbrettbauch

Der Vormittag ist medaillenlos, dafür erreichen die deutschen Kanuten das Finale. Harting stößt den Diskus etwas enttäuschend und Usain Bolt versteigert Goldschweiß.

Im Finale dabei: Robert Harting Bild: dpa

Der Wettkampf des Vormittags: Wie Schaufelbagger graben sich die Kanuten durchs Wasser. Die Deutschen graben ganz vorne mit: Max Hoff legt über die 1.000 Meter einen sensationellen Schlussspurt hin und auch Sebastian Bredel kann sich für das Finale am Mittwoch qualifizieren.

Der Athlet des Vormittags: Gerd Kanter aus Estland hat in der Qualifikationsrunde beim Diskuswerfen mit einem 66.39 Meterwurf den ersten Platz belegt und zieht damit ins Finale ein. Seine Leistung ist besser als die von Robert Harting. Der deutsche Goldfavorit und amtierende Weltmeister bleibt mit 66,22 Metern weit hinter seiner möglichen Leistung, zieht dennoch als Zweiter locker ins Finale ein.

Der Fehlstart des Vormittags: Schlotternde Knie hatten die deutschen Hockeyfrauen vermutlich vor dem Spiel gegen die Neuseeländerinnen. Ausgerechnet gegen die mit dem aggressiven Spielstil brauchten sie einen Sieg mit drei Punkten Unterschied, um ins Halbfinale einzuziehen. Das konnte nur in die Hose gehen.

Ist es dann auch. Dabei spielen die Deutschen gar nicht so schlecht – und schießen sogar vor Ende der Halbzeitpause ein Tor. Aber: Wurde der Ball noch von Maike Stöckel im Schusskreis berührt? Nur dann zählt das Tor. Das Ergebnis: Die Schiedsrichterin reißt die Arme auseinander – das Tor für Deutschland wird nicht gewertet! Schade, aber eins hätte sowieso nicht gereicht.

Die Schlussfolgerung: Diese Bäuche! Dass Kanuten kräftige Oberarme haben, ist logisch. Schultern, Rücken, Hüfte, gut und schön. Aber das sind ja fahrende Waschbretter, die sich da unter den enganliegenden Polyestern-Shirts durchdrücken.

Was noch?

Jessica Ennis, die Siegerin des Siebenkampfes, verzichtet auf ihren Start im Hürdenlauf. Mit ihrer Zeit aus dem Siebenkampf (12,54 Sekunden) hätte sie sogar Chancen auf eine zweite Medaille, will sich aber offenbar lieber schonen.

Der jamaikanische Wunderläufer Usain Bolt versteigert seine Schuhe – original signiert! Exklusiv für die, die Goldschweiß schnuppern und etwas Gutes wollen. Denn der Erlös geht in vollem Umfang an die Zeitz Foundation.

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) möchte am 8. August die Olympia-Siegerin Sandra Auffarth in ihrer Heimatgemeinde Ganderkesee empfangen. Die Vielseitigkeitsreiterin hatte in London Gold und Bronze gewonnen. Ob er wohl auch ihr Pferd streichelt?

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • O
    ole

    Die taz-Berichterstattung von den Olympischen Spielen verkommt langsam zu einem Klamauk-Wettbewerb.

  • Z
    Zaunreiter

    Werden hier nur Praktikanten eingesetzt, die vergeistigt sind und von Sport keine Ahnung haben?

  • T
    terminator

    Die Hockey-Damen hätten nicht mit 3 Punkten, sondern 3 Toren Unterschied gewinnen müssen.

    Und in der Diskus-Qualifikation ging es nicht darum, dort möglichst weit zu werfen und zu gewinnen, sondern die Qualifikationsweite von 65 Metern zu schaffen und sich die Kräfte für das Finale aufzuheben.

  • S
    saalbert

    "Harting stößt den Diskus etwas enttäuschend..." - Tja, dann kann ich verstehen, dass er nicht Erster war, wenn er den Diskus "gestoßen" hat.

    "66.39 Meterwurf" - Nicht "66,39"?