■ Öko-Tips: Gütesiegel für Leder
Ledermöbel sind edel und machen im Wohnzimmer etwas her. Allerdings können Konservierungsmittel zum Problem werden. Das giftige und krebserregende Pentachlorphenol (PCP) ist zwar seit Dezember 1989 in Deutschland verboten, kann aber in importierter Ware enthalten sein. In Asien, wo Lederwaren vorwiegend hergestellt werden, begünstigen das feuchtheiße Klima und schlechte hygienische Verhältnisse Fäulnis und Schimmel. In diesen Ländern werden deshalb große Mengen an Pestiziden eingesetzt. Problematisch sind auch krebserregende Azofarbstoffe. Bei uns sind sie für Produkte, die „nicht nur vorübergehend mit der Haut in Kontakt kommen“ verboten. Am Prüf- und Forschungsinstitut für die Schuhherstellung in Pirmasens werden diese Stoffe zunehmend überprüft: Bei Importware stellten die Chemiker „erschreckend häufig“ die Kanzerogene fest, so Mitarbeiter Dr. Gerhard Nickolaus. Das Institut hat darum jetzt zusammen mit dem Institut Fresenius und dem TÜV-Rheinland Kriterien für ein Lederprüfsiegel erarbeitet. Getestet werden soll unter anderem auf Konservierungsmittel, Schwermetalle, kanzerogene Spaltprodukte von Azofarbstoffen und Formaldehyd. Nickolaus hofft, daß schon Mitte dieses Jahres die ersten gelabelten Produkte auf dem Markt sind.
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