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Obamas Einfluss auf Nahost-Krise"Konflikt kann nicht gelöst werden"

Der kommende US-Präsident Barack Obama wird nicht allzu viel im Nahen Osten ausrichten können, meint Nahostexperte Aaron David Miller.

Auch in Gaza Hoffnungsträger: Palästinensische Obama-Fan-Tassen. Bild: dpa
Interview von Adrienne Woltersdorf

taz: Herr Miller, Israel hat seine Militäraktion in den letzten Tagen der Bush-Regierung gestartet. Weil vom zukünftigen Präsidenten Obama nicht mehr dieselbe Rückendeckung zu erwarten gewesen wäre?

David Aaron Miller: Nein. Die Israelis haben sich durchaus bemüht, diese Krise zu verhindern. Schauen Sie, das Wetter dort ist schlecht, in Israel sind bald Wahlen, es herrscht große Unsicherheit, ob sie bei dem, was sie anstreben, Erfolg haben werden. Als sie sich dann zum Gegenschlag entschlossen, wollten sie es so schnell wie möglich angehen. Aber, ehrlich, ich weiß nicht, wie sich die Israelis das vorstellen.

Die israelische Seite hat bislang nicht wirklich klar definiert, ab wann für sie ein Sieg erreicht wäre.

Doch, sie wollen, dass der Raketenbeschuss aufhört; dass die Tunnels hinüber nach Ägypten versiegelt werden. Und sie wollen die Freilassung des vor zwei Jahren gekidnappten Soldaten Gilad Schalit.

Geht es Israel nicht auch darum, wie schon beim Libanonkrieg 2006, die Muskeln spielen zu lassen und zu zeigen, wer im Nahen Osten den Takt vorgibt?

Am Ende ist nur wichtig, wie dieser Krieg und sein Ende wahrgenommen werden. Israel ist wild entschlossen, einen politischen Sieg der Hamas zu verhindern, so wie ihn die Hisbollah 2006 am Ende errang. Und die Hamas ist wild entschlossen, politisch zu siegen.

Wenn Obama ins Weiße Haus einzieht, wird er etwas tun müssen gegen die Krise im Nahen Osten. Womit soll er anfangen?

Wenn er antritt, könnten drei verschiedene Szenarien auf ihn warten. Er könnte ein Bündel an Waffenstillstandsvereinbarungen erben, auf die man sich schon geeinigt hat. Oder aber eine israelische Militäraktion im dicht bevölkerten Gaza. Oder er könnte sogar eine Situation erben, in der die Israelis versuchen, den gesamten Gazastreifen zurückzuerobern und dabei die Hamas als eine politische und militärische Organisation zu zerstören.

Was, glauben Sie, ist das wahrscheinlichste Szenario?

Irgendwo zwischen Szenario eins und zwei.

Was kann Obama konkret tun, um die Gazakrise beizulegen?

Wie gesagt: Bis zu seinem Antritt wird noch klarer werden, wohin dieser Konflikt führt. Sollten die Israelis wirklich versuchen, Gaza zurückzuerobern, kann Obama überhaupt nichts tun. Denn wenn die Israelis so weit gehen wollen, dann lassen sie sich durch nichts aufhalten. Natürlich wird Obama sich mit diesem Konflikt befassen, aber mal ehrlich, er wurde nicht gewählt, um die Welt zu retten. Er wurde gewählt, um die USA in Ordnung zu bringen und zu schützen. Den US-Bürgern ist es im Großen und Ganzen völlig egal, was aus dem arabisch-israelischen Konflikt wird.

Egal? Was im Nahen Osten passiert, ist doch nicht folgenlos für die USA. Müssen sie nicht zwangsläufig helfen, den Konflikt zu lösen?

Dieser Konflikt kann nicht gelöst werden. Er kann höchstens gemanagt werden.

Ihr neuestes Buch heißt dem entsprechend etwa: Das zu sehr gelobte Land: Amerikas hoffnungslose Suche nach dem arabisch-israelischen Frieden …*

… und bislang habe ich recht.

Würden Sie Obama raten, die Isolationspolitik gegenüber der Hamas zu beenden?

Wenn er die Israelis vor den Kopf stoßen, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland unterminieren und sich den Zorn des US-Senats zuziehen will, dann sollte er mit der Hamas reden. Nein, ehrlich: Das wäre eine dumme und waghalsige Politik. Nach dem, was die Israelis dort gerade tun, wird es ohnehin sehr lange dauern, bis es die Chance zu einem Dialog zwischen Israel und der Hamas gibt. Das sollten wir uns mal abschminken und in die Wünschekiste packen.

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9 Kommentare

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  • I
    Interessant

    @Leser: und Ihr Beispiel "Miller = Jude = ProIsraelischer Märchenerzähler"; und das soll Antisemitisch sein.Aha.

    Ich darf jetzt als Urheber der Info über Herrn Miller aus der engl. Wiki auch noch was sagen.

    Oh ja, wenn ich mir das Interview von Herrn Miller durchlese, glaube ich wirklich, dass er weiß, was er sagt. Nennen Sie mich jetzt einen 'Antisemiten'?

    Wie erklären Sie sich übrigens (jetzt mal im ernst) die Aussagen von Herrn Miller?

    P.S. ich kann das Totschlag-Wort 'Antisemit', wenn es um Kritik an Israel geht, nicht mehr hören.

  • L
    Leser

    @AucheinLeser:

     

    Keineswegs halte ich für rassistisch oder beleidigend, dass man Fakten über Herrn Miller aus der Wikipedia zitiert.

     

    Rassistisch ist es allerdings, wenn man aus dem Umstand, dass Herr Miller Jude ist, pauschal ableitet, eine objektive Einschätzung könne von ihm nicht erwartet werden. Das ist, als würde ich gleiches von Ihnen behaupten, da Sie ja "Deutscher" - oder was immer - sind. Das haben Sie intellektuell auch ziemlich gut verstanden, nehme ich an - es passt Ihnen nur nicht. Zu Ihrer polemischen Unterstellung, ich würde Israelkritik und Antisemitismus gleichsetzen, ist zu sagen, dass es dafür in meinem Beitrag keinerlei Anhalt gibt.

    In dem von mir zitierten Kommentar wird aber eine andere, mindest ebenso unseriöse Gleichsetzung vorgenommen, wenn die Schlussfolgerung lautet: Miller = Jude = ProIsraelischer Märchenerzähler.

    All das ist Ausdruck der üblichen antisemitischen Einstellungsmuster und daran können Sie auch garnichts herumdeuteln.

     

    Guten Abend

  • A
    AucheinLeser

    @Leser: "Welch ein 'Nahostexperte'. Laut der engl. Wiki ist Miller Jude; da steht ihm Israel natürlich näher als eine objektive Sichtweise auf die Abläufe". Halten Sie das für Rassistisch oder beleidigend? Steht übrigens wirklich drin in der Wiki.Sie können nachlesen. Vermutlich ist für Sie Kritik an Israel Antisemitismus? Wie erklären Sie sich die eigenartigen Aussagen von Herrn Miller? Es ist nicht verboten, sich über den Hintergrund der Person zu informieren.

  • R
    Roro

    Eventuell sollte man ja auch mal auf einige andere Informationen verweisen:

     

    http://www.observer.com/2008/emanuel-endorses-obama-after-aipac-speech

     

    Google: Gas Gaza Mittelmeer

     

    www.independent.co.uk --> Robert Fisk

  • L
    Leser

    "Man hat ja gesehen was die Israelis für menschen sind de tötten kinder und frauen und alte leute"

     

    "Welch ein 'Nahostexperte'. Laut der engl. Wiki ist Miller Jude; da steht ihm Israel natürlich näher als eine objektive Sichtweise auf die Abläufe."

     

    "Schützen wir die Juden vor sich selbst!"

     

    "taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren."

     

    Liebe taz-Redaktion: Bitte werft doch mal einen Blick auf Euer Kommentarforum und zieht Schlüsse daraus.

  • M
    Maxl

    @Interessant

    ...aha, vermutlich deshalb sagt er auch, dass "der Konflikt nicht gelöst werden kann". Weil einzig und allein Israel von einer Dauerkrise profitiert und in deren Windschatten seine Siedlungs- und Annektionspolitik weiter betreiben kann. In wirklichem Frieden mit anerkannten palästinensischen Grenzen wäre dies nicht mehr möglich. Da fällt mir doch wieder das Buch "Die Israellobby" ein...Ein Schelm, wer bei so einem US-Berater und 'Nahostexperten' wie Herrn Miller an was böses denkt.

  • DS
    Dr. Seidel

    Mir ist unerklärlich, wie Herr Miller nicht wissen kann, dass CNN z.B. herausgefunden hatte, dass Israel den Waffenstillstand brach und dass bereits die Blockade Teil des Krieges gegen Gaza-Streifen ist, für welchen Israel als Besatzer fungiert. Wie kann er dann behaupten, "Die Israelis haben sich durchaus bemüht, diese Krise zu verhindern."? Man könnte leicht mehrere Beispiele aufführen, um Israel vorzuführen betreffs vorgetäuschtem Willens hinsichtlich am Entstehen eines Staates Palästina interessiert zu sein. So wurden auch die Islamisten ursprünglich unterstützt, gegen die PLO. Mit dem Iran hatte ja die Hamas gar nichts zu tun, wie in hiesigen Medien oft in einen Topf geworfen.

    Sollte Washington wirklich wie von Hillary Clinton angekündigt, eine moderatere Politik auch gegenüber dem Nahen Osten betreiben, ist durchaus eine Lösung möglich. Herr Miller vergisst wie bereits bei der Schuldzuweisung einiges und so z.B. anscheinend auch, dass Israel diese rassistische Vertreibungspolitik allein gar nicht durchstehen kann und immer auf grünes Licht aus Waschington gewartet hat. Man kann eben nicht uraltes Unrecht aus Zeit des Imperium Romanum durch neuere Vertreibungen eines anderen Volkes gut machen. Zionistischer Rassismus, wie auch in Deutschland häufig anzutreffen, führt leider nur erneut zu Judenhass (Antisemitismus) und diese Spirale der Gewalt muss ein Ende haben. Wie ich bereits häufig in internationalen Medien lesen konnte - "schützen wir die Juden vor sich selbst!"

    Aber davor scheinen sich fast alle Politiker hier aufgrund der starken Pro-Israel-Lobby zu scheuen und die Medien scheinen bereits aus ähnlichem Grunde eine Vorauslese der Nachrichten vorzunehmen.

    Jimmy Carter schrieb: "I know from personal involvement that the devastating invasion of Gaza by Israel could easily have been avoided."

    Dazu kann ich nur noch hinzufügen: Yes we can! (Man muss nur wollen. Vielleicht sollten einige Politiker nochmals kurz die Schulbank drücken für einige Lektionen in Geschichte. Sie werden doch von uns Steuerzahlern ganz gut bezahlt - wo bleibt die Leistung?).

  • I
    Interessant

    Die Israelis haben sich bemüht, diese Krise zu verhindern? Hä? Welch ein 'Nahostexperte'. Laut der engl. Wiki ist Miller Jude; da steht ihm Israel natürlich näher als eine objektivere Sichtweise auf die Abläufe. Da darf man sich über die Nahostpolitik der USA nicht mehr wundern, wenn solche Leute die US-Berater sind.

  • J
    Jamal

    Meine frage warum werd Obama geraten nicht mit Hamas zu Reden und sagen die Hamas sind Teroristen was sind den die Israelis Bitte

    Mann hat ja gesehen was die Israelis für menschen sind die tötten kinder und frauen und alte leute

    die sind die ware Teroristen ich schreibe das und habe auch kein angst weil das ist die warheit ist