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■ Nutzen Sie einfach die im Stau gewonnene Freizeit:Spiele für die ganze Familie

Berlin (taz) – Hallo Leute, die Ferienreise ist angesagt. Ich hoffe, ihr freut euch schon darauf. Koffer gepackt, Autos gestopft, und los geht es Richtung Stau! Ganz Deutschland on the road. Das freut das Herz, und die Stimme des Radiosprechers überschlägt sich fast bei der Stauübersicht vom Hubschrauber aus. Und was es da alles zu erleben gibt. Da kann man alte Bekannte treffen und neue Freundschaften schließen. Aber was ist, wenn die Kinder auf dem Rücksitz sich langweilen und anfangen zu nörgeln? Was ist, wenn sie auch mal an Papas ins Lenkrad eingebauten Gameboy wollen? Es gibt tausend gute Gründe für den Zoff im Stau.

Doch es geht auch anders. Die Eltern sollten sich vorher ein paar Überraschungen ausdenken, mit denen sie ihre Kinder unterhalten können. Vorlesen oder Liedersingen sind – zugegeben – nicht jedermanns Sache. Aber wie wär's denn mit ein paar Wortspielen?

Das Doppelwort-Spiel: Gesucht werden zusammengesetzte Hauptwörter. Dabei muß jeder reihum ein Hauptwort finden, das mit dem zweiten Teil des Wortes des vorausgegangen Spielers anfängt. Ein Beispiel: Schnitt-Blume, Blumen- Topf, Topf-Kuchen, Kuchen- Blech und so weiter. Wer kein Wort mehr weiß, der muß leider ausscheiden.

Das Lieblingsfarben-Spiel: Jeder nennt seine Lieblingsfarbe und muß sich nun umschauen. Wer die meisten Dinge mit seiner Farbe sieht, der hat gewonnen. Um das Ganze etwas schwieriger zu gestalten, können weitere Vorgaben für das zu suchende gemacht werden: nur Gegenstände, nur im Abteil oder Auto, keine vorbeifahrenden Fahrzeuge etc.

Das Wortketten-Spiel: Die Kette darf auf keinen Fall abreißen. Ein Wort wird genannt „Sand“. Der Nächste muß mit dem letzten Buchstaben ein neues Wort bilden „Dorn, Not, Turm, ...). Wer kein Wort findet, der scheidet aus. Noch eine Bedingung, keine zwei Wörter dürfen mit dem gleichen Buchstaben Enden.

Das Steckbrief-Spiel: Man denkt sich eine Person oder einen Gegenstand aus – einen blonden Mann, ein rotes Auto, eine grüne Hose – die von den anderen durch Fragen eingekreist und herausbekommen werden müssen. Allerdings dürfen die Fragen nur mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden.

Das Alaska-Spiel: Vater sagt: „Ich fahre nach Alaska und nehme 32 Hühner mit“. Natürlich wundern sich jetzt alle, was Vater wohl mit 32 Hühnern in Alaska anstellen will, aber weiter geht's. Der alte Herr hat mit seinem Satz eine Bedingung vorgegeben, um ihn auf seiner Fahrt begleiten zu dürfen. Die Mutter denkt, man muß Tiere mitnehmen, um nach Alaska zu kommen. Sie sagt, sie brauche in Alaska nur einen Schlittenhund. Das war falsch. Kai denkt, vielleicht muß alles, was ich mitnehme mit „H“ anfangen. Er sagt: „Ich nehme zehn Hemden nach Alaska mit.“ Wieder falsch. Katrin freut sich, ihr ist aufgefallen, daß ihr Vater 32 Jahre alt ist, und da sie zehn Jahre alt ist, sagt sie: „Ich fahre nach Alaska und nehme zehn Hemden mit“, worauf sie der Vater herzlich willkommen heißt und Kai gar nicht einsehen will, warum er nicht auch mit zehn Hemden nach Alaska kommen kann.

Das Namen-Spiel: Der eigene Name ist für eine lustige Reiseunterhaltung zu gebrauchen. Jeder Spieler muß, den einzelnen Buchstaben seines Namens entsprechend, verschiedene Gegenstände in der Umgebung finden. Maria sucht zum Beispiel eine Mauer, ein Auto, einen Rucksack usw. Wer zuerst alle Gegenstände gefunden hat, gewinnt.

Das Koffer-Spiel: Kinder und Eltern beschreiben einen Gegenstand, den sie in ihrem Koffer haben und den sie für sehr wichtig halten. Oder auch einen Gegenstand, den sie nicht mitgenommen haben, aber gerne dabei hätten. Wer die meisten Gegenstände errät oder die meisten Gegenstände beschreiben kann, gewinnt.

Das Buchstabenketten-Spiel: Jemand nennt den Buchstaben eines Begriffes, etwa „O...“. Der nächste denkt sich einen passenden Begriff und fügt den zweiten Buchstaben hinzu, etwa „OR...“. Wer jedoch einen Buchstaben anhängt, mit dem ein fertiges Wort gebildet wird, etwa in diesem Fall ein „T“ zum Wort „Ort“, der hat die Runde verloren. Hier darf aber auch geblufft werden. Man hängt, wenn man nichts weiß, einfach einen beliebigen Buchstaben an. Solange sich der folgende Spieler nicht beklagt, geht das Spiel weiter, und man muß nicht Farbe bekennen.

Das Autokennzeichen-Spiel: Die Anfangsbuchstaben der Autokennzeichen lassen sich für die verschiedensten Spiele verwenden. Zum Beispiel kann jeder Städtenamen nennen, die mit dem Kennzeichenbuchstaben beginnen. Weitere Möglichkeiten wären Namen von Pflanzen, Tieren, Getränken, Speisen oder Freunden. Schwieriger wird es, wenn das Kennzeichen mehrere Buchstaben hat und alle im zu suchenden Begriff vorkommen müssen. Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, aus den gefundenen Worten eine Endlosgeschichte zusammenzustellen.

Gesellige Stunden in dem obligatorischen Stau auf der A1 und eine gute Reise wünscht Peter Huth

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