piwik no script img

Archiv-Artikel

Nordpol: Ende gut

Es heißt, Tote kehren niemals wieder. Aber ist das auch wirklich sicher? Die taz nord beobachtet im Totenmonat November die letzten Ruhestätten.

In katholischen Gegenden heißt die erste Novemberwoche auch „Seelenwoche“. Für ein paar Tage dürfen die Verblichenen aus dem Fegefeuer aufsteigen und sich von der Hitze erholen. Was aber müssen die armen Seelen sehen, wenn sie derzeit auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf vorbeischauen? „Lustiger Friedhof ohne Tote“ heißt eine österreichische Ausstellung, die dort bis Mitte Dezember gastiert. Gezeigt werden „70 historische Grabkreuze aus fünf Jahrhunderten“. Das Lustige daran seien die Inschriften, versicherten gestern die Ausstellungsmacher. Zum Beispiel: „Hier liegt in süßer Ruh, erdrückt von seiner Kuh, Franz Xaver Meier.“ Ob die Hamburger Seelen das auch so lustig finden, sei dahingestellt. Ihr einziger Trost: sie sind Protestanten. Das Fegefeuer bleibt ihnen erspart.