: Nordpol: Alles im Griff
Die Vogelgrippe hat das Land zwar nicht erreicht, aber doch gedanklich infiziert – als schwer berechenbare Gefahr, auf die es im Ernstfall wirkungsvoll zu reagieren gilt. Wie gehen Behörden, Bauern und Einrichtungen mit der Vogelgrippe um? Die taz nord fragt nach.
Der Präsident des Verbandes der niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Herr Wilhelm Hoffrogge, war sauer. Viel zu spät sei man in Deutschland auf den Trichter gekommen, die tierischen Fleisch- und Eiermaschinen unter Stallarrest zu stellen, schimpfte er gestern, auf dass kein wilder Vogel ihnen Grippeviren auf den Kopf kackt und den Produktionsmittelbesitzern die Bilanz versaut. Der Mann hat recht. Einsperren, alle einsperren. Und zwar zacki. Diese Methode ließe sich problemlos auch auf andere unvorhergesehene Ereignisse anwenden. BSE? Ab in den Stall mit der Kuh und nicht mehr rauslassen bis das Fernsehen weg ist. Maul- und Klauenseuche? Huschhusch in den Koben. Genmanipulierte Sojabohne? Siehe oben. Sogar in der Welt der Menschen bietet sich ein Verbot der Freilandhaltung an: Für vom Größenwahn befallene bayrische Ministerpräsidenten.