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NomeMuster dahinter: Navine G. Khan-Dossos erforscht IS-Propaganda

Navine G. Khan-Dossos, „Expanding and Remaining“, 2016 Foto: Bresadola+Freese/drama-berlin.de

Sie sind schon Geschichte, die Seiten, die an der Wand von Nome hängen. Dabiq, ein englischsprachiges Online-Propagandamagazin des sogenannten IS, wurde kürzlich eingestellt und durch ein neues ersetzt. Für Navine G. Khan-Dossos war Dabiq Forschungsobjekt wie Bildmaterial. Die Künstlerin sucht nach Mustern, nach Anknüpfungspunkten zwischen islamischem Bilderverbot und der Abstraktion der Algorithmen, sie erforscht den Orientalismus im digitalen Zeitalter. Eine Ausgabe des Magazins zeigt Khan-Dossos in ihrer Ausstellung, jedoch nicht 1:1. Inhalte und Bilder hat sie übermalt, sodass nur noch die Struktur des seltsam stümperhaften Layouts übrigblieb. Und die Assoziationen der Betrachter_innen. Man kommt nicht umhin, sich vorzustellen, was da wohl einmal stand. Schon gar, weil die Bildtitel, die die ehemaligen Headlines zitieren, die Vorstellungskraft füttern. Khan-Dossos transformierte die Online-Magazinseiten in abstrakte Malerei, in geometrische Studien in Primärfarben – rasant dahingepinselt, ganz analog, mit sichtbarem Strich. BSH

Bis 10. 2., Di.–Sa. 15–19 Uhr, Dolziger Str. 31

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