Nolympia: Folge 4: Pultstockspringen
Hamburg, Hannover, Kiel, Ratzeburg – in den norddeutschen
Olympiastützpunkten wird derzeit hart trainiert, damit es ab 5. August in Rio Medaillen gibt. Aber es geht auch anders: Die taz.nord stellt Sportarten vor, die nicht olympisch sind und es ziemlich sicher auch nicht werden, die aber im Norden beliebt sind.
Mobilität ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Sagen zumindest die PolitikerInnen. Was man in Sachen Mobilität von den Friesen und den Schleswig-Holsteinern lernen kann, das ist das Pultstockspringen. Es dient dazu, die Entwässerungsgräben im Marschland zu überwinden und wurde im Jahr 1500 berühmt, als es den Dithmarschern in der Schlacht bei Hemmingstedt einen Vorteil gegenüber dem angreifenden dänisch-holsteinischen Heer verschaffte. Die Dithmarscher konnten ihre Unabhängigkeit so weitere 59 Jahre bewahren.
Der Pultstock ist ein drei bis vier Meter langer Stab, der in die Mitte des zu überwindenden Grabens gesteckt wird. Eine Scheibe am Ende des Stabs verhindert ein Versinken im Morast. Dann wird Schwung geholt und über den Graben gesetzt. Es handelt sich also um einen Stabweitsprung, dessen Weite dadurch beeinflusst werden kann, dass der Springer während des Hinüberpendelns am Stock hinaufklettert.
In Norddeutschland ist das Pultstockspringen eine Touristenattraktion ohne Vereinsstruktur. Anders in den Niederlanden: Dort gibt es Meisterschaften, Clubs und Ligen. Die Wettkämpfer beim Fierljeppen nehmen Anlauf, bespringen den Pultstock, klettern, was geht, und landen in einer Sandgrube. Die Besten schaffen über 20 Meter. Und das Fernsehen ist auch dabei. KLI
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