Noch-Werder-Stürmer Ivan Klasnic : Flirt mit dem Heimat Sport-Verein
„Der Klasnic spielt schon schön für den HSV.“ Mein Freund Heiko, einer der Betreiber von Hamburgs tollster Fußballbar und leider HSV-Fan, füllte den gesamten Interpretationsraum, der sich in der Diskussion um den ehemaligen St. Paulianer und die eine Hälfte des berüchtigten Bremer K.u.K.-Sturms eröffnet hat. Ivan Klasnic, auch in Wolfsburg beim HSV-freundlichen 1:1 von Bremen wieder erst in der 66.Minute für Miroslav Klose eingewechselt, trat tatsächlich derart ungefährlich auf, dass man es, übersetzt ins bremische, „championsleaguefeindlich“ nennen darf.
Einzig Nelson Valdez ist am Samstag beim Gastspiel in Wolfsburg der Berufsbezeichnung Stürmer gerecht geworden. Er traf zum 1:0 in der sechsten Minute. Das gelang Ivan Klasnic seit dem 23. Spieltag nicht mehr. Weswegen Trainer Thomas Schaaf neben Klose häufiger den Paraguayer Nelson Valdez stürmen ließ. Vor drei Wochen war es so weit, der Kroate zeigte sich öffentlich enttäuscht vom Trainer: Der Coach habe nicht mit ihm gesprochen. Überhaupt müsse der Trainer in einer Krisensituation mehr mit den Spielern reden. Worauf Mitspieler Patrick Owomoyela postwendend entgegnete: „Wir sind doch hier nicht im Kindergarten.“ Schaafs Reaktion auf die Attacke ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Wenn einer einige Wochen gut spielt und dann denkt, das würde reichen – der hat den Schuss nicht gehört.“ Wobei man bedenken muss, dass Ivan Klasnic noch bis zum Jahr 2007 unter Vertrag steht und die Zeit der Vertragsverlängerungen ansteht. Interessenten für den schlitzohrigen Stürmer gibt es einige. Auch den HSV, der das viele Geld, was er bei der Weiterbeschäftigung von Sergej Barbarez und Stefan Beinlich einsparen will, in einen Top-Stürmer investieren möchte. Am liebsten einen mit Champions League-Erfahrung, der auch noch aus Hamburg kommt – wie Ivan Klasnic. Inzwischen hat aber auch Nelson Valdez Unzufriedenheit signalisiert und lautstark das Ende seiner Zeit bei Werder beschworen. Dortmunds Abgesandte führten bereits ein erstes Sondierungsgespräch mit Klaus Allofs. Da scheint wohl jemand schneller weg zu sein, als Klasnic abziehen kann. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich Werder gleich von zwei Topstürmern trennen wird, dürfte weit unter null liegen. „Wir gehen angesichts der internationalen Aufgaben mit vier Stürmern in die nächste Saison“, kündigte Allofs an. Der ist in einer guten Position, denn mit Klose, Aaron Hunt, Ivan Klasnic und /oder Valdez sowie dem vermutlichen Rückkehrer aus Mainz, Mohamed Zidan, ist man für internationale Aufgaben wettbewerbsfähig aufgestellt. Da kämen ein paar Millionen für Valdez gerade Recht, um das Angebot für Hannovers Abwehrrecken Per Mertesacker aufzustocken. Übrigens: Marian Hristov erzielte in der 23. Minute das 1:1 gegen Werder. Den HSV hat es gefreut. Heiko auch. Wenn jetzt doch nur noch der Ivan käme … FOG