: Nigeria begleicht seine Schulden
BERLIN taz/afp ■ Der hohe Erdölpreis hat auch sein Gutes: Dank gestiegener Einnahmen konnte das Ölförderland Nigeria seine gesamten Auslandsschulden gegenüber den Industrieländern tilgen. Das nigerianische Büro für Schuldenmanagement teilte jetzt mit, das Land werde 4,6 Milliarden US-Dollar an den Pariser Club überweisen. Insgesamt hat Nigeria damit 12,4 Milliarden an den Club gezahlt, der 19 Gläubigerstaaten vertritt, darunter auch Deutschland. Dieser hat im Gegenzug den Rest der ausstehenden 30 Milliarden Dollar abgeschrieben. Nun sind noch 5 Milliarden Dollar Schulden gegenüber privaten Gläubigern und der Weltbank offen. Entwicklungsorganisationen kritisierten den Deal und forderten einen umfangreicheren Schuldenerlass. In Nigeria leben drei Viertel der Bewohner von weniger als 1 Dollar am Tag.