: Nichts zu lachen, nichts zu feiern
■ Auch nach der Wahl noch nichts klar für neuen Bremer Senat
Wahlabend, 18 Uhr, SPD-Versammlung im Bürgerhaus Weserterrassen am Osterdeich: Kein bäh, kein buuh. Die 40, 50 Mitglieder haben es offenbar erwartet und befürchtet, daß ihre Partei nach dem 12-Prozent-Rutsch von 1991 noch tiefer abrutschen würde.
Jubel herrschte bei der AfB, aber ihr Klassenziel hat auch die neue Wählervereinigung um den in Ruhestand gehenden Sparkassen-Vorstand Friedrich Rebers nicht erreicht. Nach den ersten Hochrechnungen geht Rebers davon aus, daß er „seine Pflicht“ auf der Oppositionsbank wird tun müssen – wenn er das geahnt hätte, wäre er wohl um die Jahreswende nicht angetreten. Regieren wollte er, und nur das.
Stolz und strahlend präsentierte sich der CDU-Kandidat Nölle vor allem in dem kurzen Moment, in dem die CDU stärkste Partei im Lande Bremen geworden zu sein schien. Mit der Lady an seiner Seite sah er sich schon als Bürgermeister – und provozierte damit die Retourkutsche des regierenden Bürgermeisters Wedemeier, auch mit seiner Frau im ARD-Studio, der auf die „rotgrüne Mehrheit“ in der Bürgerschaft verwies.
Verhaltener Jubel bei den Grünen – und Nachdenklichkeit. Wenn sie mit der SPD gegen die Handelskammer-Fraktionen regieren müssen, dann wird es für sie sehr hart.
K.W.
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