piwik no script img

Nicht auf Polizei angewiesen -betr.: "Polizei legte Fährte zu Neonazi", taz vom 7.7.1993

Betr.: „Polizei legte Fährte zu Neonazi“, taz vom 7. 7. 1993

Grüne Geheimpolitaz, zum einen ist die Behauptung, „Aktivisten der Roten Flora“ wären dem Neonazi Fiebig im Schanzenviertel auf die Spur gekommen, nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Wenn ständig alles, was an linken Aktionen im Schanzenviertel läuft, der Roten Flora zugeordnet wird, hat dies natürlich perspektivisch Konsequenzen für die Rote Flora - gerade wenn es um organisierte Nazis geht. Woher nehmen Müller und Zamory bloß diese dummdreisten Behauptungen. Zum zweiten weisen wir neben vielen anderen Falschheiten und unnötigen Übertreibungen vor allem die völlig aus der Luft gegriffene Behauptung zurück, wir wären erst durch die Bullen Fiebig auf die Spur gekommen. Noch sind Linke organisiert genung, eigene Recherchen anzustellen, ohne auf die „Hilfe“ der Bullen angewiesen zu sein. Müller und Zarmory hängen wohl vor allem deshalb an der „Geheimpolizei“-Story, weil sich so ein politischer Sachverhalt entpolitisieren und auf platte rechts-links-Strickmuster reduzieren läßt. Außer einer Geheimpolizei, die eine „militante Auseinandersetzung“ zwischen Rechten und Linken provozieren will, gibt es noch eine Reihe von gewichtigen politischen Gründen, gegen Neonazis vorzugehen. Die Rechercheusen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen