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Archiv-Artikel

Neues Schuljahr Chaos ist nicht alles

Manch kritischer Beobachter der Schulbuchreform muss sich auf eine Überraschung einstellen. Es könnte sein, dass die fleißigen Technokraten an der Spitze der Bildungsbehörde den Laden in den Griff bekommen und die Schulbuchausgabe tatsächlich klappt. Wer nur auf Chaos in der Umsetzung achtet, der macht die Durchsetzer des Büchergeldes am Ende noch zu Helden.

Kommentarvon Kaija Kutter

Dabei ist auch eine ordentlich durchgeführte Reform schlecht, wenn sie Geld für Bildung verlangt, und dabei durch eine quasi vor den Eltern geheim gehaltene Härtefallregelung für ärmste Familien zur Belastung wird.

Die angeschlagene Senatorin Dinges-Dierig hat gestern die Flucht nach vorn versucht und Pläne fürs nächste Jahr vorgelegt. Wichtig ist bei dieser Senatorin aber nicht bloß, was sie noch tun will, sondern was sie getan hat. Dazu gehört nach wie vor als eine der schlimmsten Übeltaten die Vergrößerung der Klassen, die sie bereits vor einem Jahr vornahm, um Spielgeld für Reformen zu bekommen.

Wenn in der nächsten Woche die Erstklässler zur Schule kommen, werden alle Klassen 27 bis 30 Schüler haben. Das ist nach Erkenntnissen neuer Studien aus den USA schlecht vor allem für die Kinder aus bildungsfernen Familien, aber auch für alle anderen.

Diese Senatorin schafft es, durch ständig neue Pläne die Menschen so zu beschäftigen, dass sie die Sünden der Vergangenheit schnell vergessen.