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Archiv-Artikel

grüner spitzenwechsel Neues Feuer für die Fraktion

Bien, ganz aus der Lamäng wird das nicht zu machen sein für Volker Ratzmann. Schließlich räumt da nicht irgendwer den Vorsitz, sondern der bekannteste Landespolitiker der Grünen, der Mitbegründer der Alternativen Liste. Und doch stärkt gerade der rechtzeitige Rückzug des politischen Schwergewichts Wolfgang Wieland die Fraktion. Denn nicht nur Beobachter halten Wieland nach 14 Parlamentsjahren für sichtlich müder als früher in seinen Rededuellen mit CDU-Mann Landowsky: Er selbst sieht bei sich nicht mehr genug inneres Feuer.

Kommentar von STEFAN ALBERTI

Ratzmann hingegen, zwölf Jahre jünger, brennt auf den neuen Job. Schon im vergangenen Jahr wurde ihm zumindest nachgesagt, dass er Wieland an der Spitze ablösen wolle. Dass er erst seit November 2001 im Parlament sitzt, war und ist für manche Fraktionskollegen ein Problem – für ihn selbst nicht. Damals musste Ratzmann noch zurückstecken, sich mit dem Vizevorsitz begnügen, weil die Grünen im Wahljahr die bekanntesten Gesichter an der Spitze halten wollten.

Dass Oliver Schruoffeneger neuer Fraktionsvize ist, ist eine weitere Stärkung und lange überfällig. Als Haushaltsexperte war er, selbst als Wieland-Nachfolger im Gespräch, nicht nur in der Fraktion im vergangenen Jahr eine zentrale Figur.

Schwachpunkt ist allein, dass die Umweltpolitik im Vorstand nicht vertreten ist. Ratzmanns Bewährungsprobe wird sein, für Harmonie mit den enttäuschten Ökos in seiner Fraktion zu sorgen. Gewieft genug dazu ist er. Schafft er es trotzdem nicht, ist er allerdings in der Bredullje.

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