Neuer Prozess um Bombenattrappe

BERLIN dpa ■ Der Prozess gegen einen Palästinenser, der seinen Kindern bei einer propalästinensischen Demonstration Sprengstoffattrappen umgehängt hatte, wird neu aufgerollt. In der Berufungsverhandlung gab das Berliner Landgericht gestern einem Antrag der Verteidigung statt, den Völkerrechtler Norman Peach aus Hamburg zu hören, und setzte das Verfahren aus. Der Professor soll als Nahost-Experte eine Einschätzung der dortigen Lage zum Zeitpunkt der Demonstration liefern. Unter anderem sei zu klären, ob die Attentate als Teil kriegerischer Auseinandersetzungen mit dem Recht auf Widerstand zu bewerten seien. Ein neuer Gerichtstermin steht noch nicht fest. Der Angeklagte war im November wegen Billigung von Selbstmordattentaten gegen Israelis zu fünf Monaten Haft mit Bewährung und 300 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden.