: Neue Schlamperei im AKW Greifswald
■ Über drei Schichten blieb BlockV praktisch ohne Kontrolle
Berlin (taz) - Die Greifswalder Atomwerker schalten und walten unbekümmert wie eh und je. Wenige Tage nach dem Rausschmiß ihrer Chefs, Reiner Lehmann und Wolfgang Brune, ließ die Inbetriebnahmemannschaft für BlockV den Meiler über drei volle Schichten praktisch unbewacht. Die Messung der Neutronendichte in der Spaltzone war nicht möglich, weil entsprechende Meßinstrumente aus dem Kern herausgefahren worden waren. Daß das gefährlich ist, obwohl der Reaktor nicht in Betrieb war, weiß auch die staatliche Atomaufsicht. Sie erfuhr erst „über Umwege“ von dem „außergewöhnlichen Ereignis“. Über Sanktionen wird nachgedacht. Das Öko -Institut verlangt den Entzug der Betriebsgenehmigung nach den Bestimmungen des seit Anfang Juli gültigen BRD -Atomgesetzes.SEITE 5
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen