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Neue Oppositionsführerin in SüdafrikaDas "Tea Girl" wird zur Chefin

Die größte Oppositionspartei Südafrikas hat eine neue Fraktionschefin: Lindiwe Mazibuko. Außen schwarz und innen weiß, lästern Zweifler über die junge Politikerin.

Wird angefeindet weil ihr Englisch "weiß" klingt: Die neue Oppositionsführerin Lindiwe Mazibuko. Bild: dapd

JOHANNESBURG taz | Kokusnuss wurde sie schon genannt oder Teemädchen. Zuletzt lehnte ANC-Jugendligachef Julius Malema eine Fernsehdebatte mit Lindiwe Mazibuko ab: Er spreche nicht mit dem "Tea Girl" der weißen "Madam". Mit "Madam" meinte der Exponent des radikalen Flügels von Südafrikas Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress Helen Zille, die weiße Führerin der größten Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA).

Nun ist das "Tea Girl" zur Chefin geworden. Die 31-jährige Mazibuko wurde am Donnerstag Fraktionsführerin der DA im südafrikanischen Parlament und damit die prominenteste Herausforderin des ANC. Die 31-jährige Schwarze lief ihrem 47-jährigen weißen Vorgänger Athol Trollip in einer Kampfabstimmung den Rang ab.

Die DA, Südafrikas aufstrebende Oppositionskraft, will mehr schwarze Wähler ansprechen. Die energische Mazibuko will nicht nur am Kap, wo die Partei bereits regiert, mehr Unterstützung gewinnen, sondern die junge Generation Südafrikas insgesamt ins Boot holen. Ein Plus für die Partei, die aus der liberalen weißen Opposition gegen das Apartheidregime hervorging, bei den letzten Wahlen 2009 deutlich auf knapp 17 Prozent zulegte, aber für viele ANC-Wähler noch immer zu weiß ist.

Parteichefin Helen Zille und Kapstadts DA-Bürgermeisterin Patricia de Lille von der Coloured-Minderheit hatten der schwarzen Politikerin schon vor der Wahl ihre Unterstützung zugesagt.

Mazibuko, geboren 1980 und viertjüngstes Mitglied im südafrikanischen Parlament, sieht ihr junges Alter als Vorteil, denn Südafrika ist eine junge Nation. Sie hat in Kapstadt studiert, ihre Dissertation über die DA geschrieben und ihren Parlamentssitz in der Provinz KwaZulu/Natal gewonnen. Ihr Englisch klingt "weiß".

Sie sei eine Kokosnuss, außen schwarz und innen weiß, lästern Zweifler, aber das wischt sie vom Tisch. "Es geht nicht um mich, es geht um die Vision der Partei", meint sie. "Ich glaube, wir müssen wagemutige Schritte machen, um zu wachsen. Jetzt ist der beste Moment." Mazibuko, so findet ihre Partei, verkörpert genau das, was Südafrikas Opposition gegenüber dem mächtigen ANC fehlt: frische Ansätze, neue Energie. Und Selbstvertrauen.

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4 Kommentare

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  • MB
    Michael Bloss

    Ich kann Özgür nur zustimmen. Solche Sätze sind rassitisch und es ist eine Schande, dass dies der Journalistin nicht aufgefallen ist.

     

    Lieber Ali, wenn es denn um eine Darstellung des Rassismus in Südafrika gegangen wäre, hätte das auch explizit gemacht werden können.

     

    So bleibt es unkommentiert und reiht sich in eine Vielzahl von rassitischen Redensweisen in der deutschen Öffentlichkeit ein.

     

    Mensch, Taz, das geht besser!

  • A
    Ali

    Özgür: Soll verschwiegen werden, dass Personen wie die im Artikel genannte und ich in Südafrika sls Coconuts bezeichnet werden? Das wäre total Quatsch.

  • I
    ilmtalkelly

    Das erinnert irgendwie an den schwarzen Michael Steele, Parteichef der US- Republikaner. Allerdings täte eine multikulturelle Interessenvertretung Südafrika gut,aber leider sieht es wie in den USA nach einem Schaufensterprojekt aus.

  • Z
    Özgür

    "Außen schwarz und innen weiß"

     

    Bei Menschen und Tieren sieht's innen meistens rosa bis rot aus.

     

    Schön, dass es in der taz so realistisch rassistisch zugeht wie im richtigen Leben. Man muß Eurer Chefredakteurin Pohl gratulieren. Unter Bascha Mika konnte man den falschen Eindruck bekommen, die taz bemühte sich, rassistischen Müll wegzuzensieren.