Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Muxmäuschenstill
D 2004, Regie: Marcus Mittermeier. 90 Min.
„Muxmäuschenstill“ ist ein rabenschwarzer Film: Ein junger Moralist namens Mux hat seinen Goethe, Kleist und Kant gelesen und bestraft nun alle, die sich in seinen Augen asozial verhalten: Ladendiebe, Schwarzfahrer, Kinderficker. Dafür heimste Marcus Mittermeier einige Festivalpreise wie den Max-Ophüls-Preis ein, aber der Regisseur hat in seinem Filmdebüt auch ein Anliegen: „Wir wollen einfach mit dem Film darauf aufmerksam machen, das unsere Gesellschaft, wenn sie so weitermacht mit ihren Klingeltönen, dämlichen Starbiografien von Oliver Kahn bis Dieter Bohlen und all dem anderen Quatsch, in ein riesengroßes moralisches Problem schlittert.“
The Five Obstructions
DK 2003, Regie: Lars von Trier, Jørgen Leth. 90 Min.
Tolle Ästhetik, totale Kontraste: „The Perfect Human“ von Jørgen Leth hat alle Charakteristika eines frechen Werbeclips. Zwölf Minuten sieht man in dem 1967 gedrehten Kurzfilm die Ideale der Sixties in einem sambaswingenden Pop-Art-Bilderpotpourri vorüberziehen. 33 Jahre später sitzen sich Leth und sein Kollege Lars von Trier gegenüber und schauen sich die Aufnahmen noch einmal an, für die experimentelle Filmstudie „The Five Obstructions“. Denn im Mittelpunkt steht eine seltsame Versuchsanordnung: Leth soll ein Remake von „The Perfect Human“ filmen, für das ihm von Trier allerdings mehrere Hindernisse in den Weg legen wird: Leth muss mit unbekannten Schauspielern arbeiten, die Schnitte sind ihm präzise vorgeschrieben … Damit will von Trier herausfinden, wie sich beim Filmemachen Verbote und Beschränkungen auf die Kreativität auswirken. Ein Film über das Filmemachen.