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Archiv-Artikel

Neue Filme Diese Woche neu im Kino

Die Matrix ist überall

Matrix – Revolutions

USA 2003, Regie: Andy und Larry Wachowski. 129 Min.

Es ist vollbracht. Es hat sich ausgematrixt. Was vor sechs Jahren als düsterer Sci-Fi plus Philosophiepotenzial begann, wird jetzt mit viel Pomp und Theaterdonner dem letzten Vorhang zugeführt: „Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende“, orakelt die Werbekampagne, als ob es immer nur darum gegangen wäre, um das dicke Ausrufezeichen zum Schluss, den finalen Paukenschlag. Unschwer lässt sich darin auch der Ausruf der Erleichterung der Regie führenden Wachowski-Brüder und der Schauspieler heraushören, die die vergangenen Jahre vermutlich hauptsächlich damit verbracht haben, an Drahtseilen hängend halsbrecherische Aktionen vor einem Bluescreen durchzuführen und sich bei den Kampfszenen blaue Flecken zu holen. Diskurspolitisch verließ ja schon „Reloaded“ das Philosophieseminar und mutierte dabei zum Esoterikgemischtwarenladen; in „Revolutions“ bricht sich die Melange aus New Age, Multikulti und japanischem Zeichentrick nun endgültig Bahn. Auch Programme können Liebe oder Hass empfinden, brauchen Zuwendung und, ja, den Beistand der Menschen.