Neu im Kino : Diese Woche frisch
Pommerland
Dokumentation, Regie: Volker Koepp, D 2004, 89 Min.
Nach der „Kurische(n) Nehrung“ und der „Uckermark“ beschäftigt sich der Dokumentarfilmer Volker Koepp jetzt mit dem „Pommerland“, dem in sanften Wellen verlaufenden „Land am Meer“ jenseits der Oder, wo es zwar viele Felder gibt, aber wenig Industrie. Die deutschen Gutsherren, die sich vor vielen Generationen hier niederließen, verstanden sich noch als Kolonisatoren. Das 20. Jahrhundert hat die Verhältnisse gründlich über den Haufen geworfen, allerdings mit unterschiedlichen Ergebnissen. Die einheimische Bevölkerung findet nur schlecht bezahlte Arbeit bei der örtlichen Schweinemastanlage eines holländischen Unternehmers oder geht gleich ganz weg. Irgendwohin, wo es bessere Arbeit und mehr Zukunft gibt als in diesem Landstrich. Es gibt aber auch Leute, die kommen wieder. Wie das Ehepaar Bastosiewicz, das aus dem Westen zurückgekehrt ist. Bei diesen Begegnungen ist Volker Koepp in seinem Element. Er kann durch Zeugen lange Zeiträume erschließen. Wo immer er hinkommt, schreibt Koepp das letzte Kapitel der deutschen Expansion nach Osten und wickelt es melancholisch ab.
NVA
Spielfilm, Regie: Leander Haußmann, D 2005, 98 Min.
Von der „Sonnenallee“ in die dunkle Kasernenwelt der NVA: In Leander Haußmanns neuestem Spielfilm, in dem es wieder um die DDR geht, steht diesmal das sozialistische Militär im Mittelpunkt. Doch Haußmann geht es hierbei mehr um Komik und die reine, jugendliche Männerseele. Bei „Sonnenallee“ hat Haußmann bewiesen, dass es einen Weg gibt, die DDR anders als mit Mitteln des Historienfilms zu erzählen. Der Film hatte Pionierfunktion. „NVA“ geht leider nicht weit genug.