piwik no script img

Archiv-Artikel

„Immer Ärger mit 40“ folgt dem Alltag einer amerikanischen Mittelklassefamilie über den Verlauf einer Woche. Die beiden Geburtstage der Eltern fungieren als lose Klammer um eine Vielzahl kleinerer, in der wunderbar leichtfüßigen, nicht selten weitgehend improvisiert wirkenden Dialogfolge oft nur angerissener Handlungsstränge, die man nicht so ohne Weiteres unter ein dominantes Masternarrativ oder auch nur unter eine kohärente Stimmungslage subsumieren kann. Regisseur Judd Apatow, dessen Filme schon immer etwas mehr an ihren Figuren als an Erzählökonomien interessiert waren, entfernt sich mit „Immer Ärger mit 40“ weiter denn je von der klassischen Komödiendramaturgie. Der Film erzählt von den mit viel Aufwand errichteten Gefängnissen für das Selbst des bourgeoisen Individuums: Die zwangsfröhliche, dauernervöse Blondine Debbie feiert gleich zu Beginn ihren Geburtstag nur verschämt und unter Verleugnung ihres tatsächlichen Alters. Pete hat dagegen vergleichsweise leichtes Spiel, weil der Betreiber eines zunehmend erfolglosen Oldie-Labels bei jeder Gelegenheit einer melancholischen Nostalgie verfällt, in die man sich viel leichter einfühlen kann als in die penetrante, iPod-seelige, mit HipHop-Rhythmen unterlegte Zeitgenossenschaft, die Debbie lebt. In Cineplexe