Neu-Sozialstaatsrat Dietrich Wersich: Sonnyboy und CDU-Musterschüler

Der Mann hat keine Feinde und kaum politische Gegner. Dietrich Wersich (41), studierter Mediziner und langjähriges CDU-Bürgerschaftsmitglied, gilt auch der Opposition als kompetent, umgänglich und liberal. Beruflich brachte der Johanneums-Schüler jahrelang seine Tätigkeiten als Arzt und als Geschäftsführer des Altonaer Theaters unter einen Hut; später leitete er die Kammerspiele und das Harburger Theater mit.

Nach gut sechs Jahren in der Hamburger Bürgerschaft stieg er 2004 zum Gesundheitsstaatsrat auf. Er trieb die umstrittene Privatisierung des Landesbetriebs Krankenhäuser mit voran und setzte sich damit erstmals massiver öffentlicher Kritik aus.

Ironie der Geschichte: Im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Filz (1998 - 2000) über die SPD-Parteibuchwirtschaft in der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS), kämpfte Wersich für deren Zerschlagung.

Ende 2001 trennte der CDU-Senat die Ressorts Soziales und Gesundheit, um die Behördenarbeit zu dezentralisieren und gegen Filz zu immunisieren. Nun werden sie wieder zusammengelegt: Unter dem neuen Staatsrat Wersich. mac