■ Nettolohn sank 1997 um zwei Prozent: Magere Zeiten für ArbeitnehmerInnen
Köln (AP) – Arbeitnehmer verdienen immer weniger: Im vergangenen Jahr sanken die realen Nettolöhne in Deutschland nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) um knapp zwei Prozent. Das arbeitgebernahe Institut berichtete gestern, die DurchschnittsarbeitnehmerIn habe 1997 nach Abzug von Sozialabgaben und Steuern monatlich rund 2.700 Mark nach Hause gebracht, zehn Mark oder 0,4 Prozent weniger als 1996. Berücksichtige man zudem die Preissteigerungen, blieben fast zwei Prozent weniger im Portemonnaie.
In Westdeutschland mußten die Beschäftigten seit Anfang der 90er Jahre Einkommenseinbußen von real über vier Prozent hinnehmen. In Ostdeutschland stiegen die realen Nettolöhne zwar seit 1991 um 25 Prozent, dennoch hatten die Beschäftigten 1997 real weniger in der Tasche als im Jahr zuvor. Im Durchschnitt erzielten die Ostarbeitnehmer inzwischen rund 90 Prozent des realen Nettolohns ihrer Westkollegen.
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