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Archiv-Artikel

Natalie Tenberg Der Wochenendkrimi Bieder wie ein Quelle-Katalog

Das Leben bietet viele Geheimnisse. Warum Charlène von Monaco so traurig guckt, ob Madonna tatsächlich nur aus Knorpel besteht oder einfach, was sich über die Jahre hinter dem Küchenschrank gesammelt hat. Wenn Sie aber am Sonntag auf das Verborgene aus sind, schauen Sie lieber unters Sofakissen als das „Das Geheimnis der Villa Sabrini“ (Drehbuch: Susanne Hertel, Regie: Marco Serafini). Denn dieser Film wird Sie mehr langweilen als wiedergefundene Aldi-Kassenzettel.

Es geht um den Schmuckdesigner Francesco (René Ifrah), Erben der edlen Juweliersfamilie Sabrini, ihm wird nach dem Leben getrachtet. Es geht um ein Renaissancegemälde und die deutsche Kunsthistorikerin Susanna Noll (Simone Hanselmann), die in Rom als Auktionatorin arbeitet und dieses Bild als Fälschung enttarnen möchte. Es geht um die attraktive Frau des Familienoberhaupts und als kulturelle Komponente immer wieder um die „Geißelung Christi“, ein Gemälde, das es tatsächlich gibt und das vielleicht wirklich Rätsel aufgibt. Aber keine, die hier gelöst würden.

Bei der „Villa Sabrini“ stoßen so viele Dinge gleichzeitig ab, dass man sich vor Pein tief ins Sofakissen drücken möchte. Der dünne Handlungsfaden droht jederzeit zu reißen, die Schauspieler wurden so bieder zurechtgemacht, als seien sie aus dem letzten je gedruckten Quelle-Katalog oder einer Parship-Werbung entsprungen, und verhalten sich dementsprechend. Es fallen zwischen zwei heimlichen Geliebten, die selbstverständlich die Buhmänner sind, Sätze wie „Solange es Champagner gibt, wird niemand nach draußen kommen“. Und dann auch noch das schlecht gemachte Pseudoitalienische.

Wie gerne hätte man die Woche mit einem spannenden, romantischen Film beendet. Etwas furchtbar Kitschiges. Für die Seele, für das Herz. „Das Geheimnis der Villa Sabrini“ bedient jedoch leider keins davon und das Hirn erst recht nicht.

„Das Geheimnis der Villa Sabrini“; So., 20.15 Uhr, ZDF