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Nächtliche Attacke von Sea ShepherdLeuchtraketen auf Walfänger gefeuert

Japan metzelt weiter Wale, trotz eines Moratoriums. Die angeblich zu Forschungszwecken erlegten Meeressäuger landen auf dem Tisch. Tierschützer leisten Wiederstand auf hoher See.

Das reicht für einige Sashimis: die „Yushin Maru“ mit fetter Beute. Bild: dpa

TOKIO afp | Walfanggegner haben sich am Montagabend auf hoher See eine heftige Auseinandersetzung mit japanischen Walfängern geliefert, teilte die japanische Fischereibehörde am Dienstag mit.

Dabei hätten die Mitglieder der Walschutzorganisation Sea Shepherd von Bord ihres Schiffs „Bob Barker“ aus mehr als 40 Leuchtraketen auf die beiden Walfangschiffe „Yushin Maru No. 2“ und „Yushin Maru No. 3“ abgefeuert, Angaben zu möglichen Verletzten oder Schäden an den Schiffen wurden nicht gemacht.

Sea Shepherd bezeichnete den Vorfall als „nächtliche Attacke“ der beiden Walfangschiffe. Diese seien frontal auf die Bob Barker zugesteuert, zudem seien Scheinwerfer auf die Besatzung der Bob Barker gerichtet worden, um sie zu blenden. Die Sea-Shepherd-Aktivisten hätten ihrerseits Laserstrahler auf die Walfangschiffe gerichtet. Die Organisation bestätigte auch den Einsatz von Leuchtraketen.

Die Internationale Walfangkommission hatte im Jahr 1986 ein Moratorium für den kommerziellen Walfang in Kraft gesetzt. Japan nutzt allerdings die Möglichkeit, jedes Jahr hunderte Meeressäuger zu Forschungszwecken zu töten, und verhehlt dabei nicht, dass das Walfleisch verzehrt wird. Sea-Shepherd-Aktivisten versuchen immer wieder, japanische Walfänger zu behindern.

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5 Kommentare

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  • SE
    Steffen Englert

    Die Japaner könnten aber auch einfach der Welt endlich die bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse ihrer jahrelangen "Forschungstätigkeit" mitteilen...

  • M
    Mario

    Direkt den Leuten von Sea Shepard etwas Geld für den mutigen Einsatz gespendet!!

  • C
    Claudia

    Sandra,

     

    Terrorismus ist das kriegerische Durchsetzen von politischen Zielen mittels Gewalt.

     

    Die einzigen, die Gewalt anwenden, sind die japanischen Walfänger. Hättest Du Dich über das Thema sorgfältig informiert, wüsstest Du das.

    Es heißt im übrigen * SEA SHEP H E R D* ;-))) Ins deutsche übersetzt SEE HIRTE.

     

    Diese Organisation setzt sich für die Bewohner der Ozeane ein, gegen das illegale Abschlachten der Wale, Überfischung usw.

     

    Wenn man Veränderungen herbeiführen will, muss man sich einsetzen. Du könntest Dich bei der japanischen Walfangflotte bewerben. Dann kannst Du Japan beim Krieg unterstützen. Aber vielleicht belässt Du es einfach beim Posten von sinnfreien Kommentaren................

  • A
    Atan

    Dieses absurde Spektakel, dass "Sea Sheperd" regelmäßig abliefert, hat leider mit Walschutz wenig zu tun. Bei allem, was man vom Walfang halten, den Japanern geht vor allem die arrogante und selbstgerechte "Bambifizierung" der Wale durch irgendwelche Kulturimperialisten auf den Wecker, die für alle Völker verbindlich festlegen wollen, was gegessen werden darf und was nicht. Die millionenfache Massentierhaltung im Westen ist für 98% der EU-Bürger "lebensnotwendig", die paar hundert Wale (fast durchweg Zwergwale, deren Bestand niemals bedroht war) sind eben bösartiges Gemetzel.

    Bequemerweise lassen sich dabei dann auch die wirklichen Bedrohungen für Wale und Delphine ignorieren; allein in Fischereinetzen verenden jährlich hunderttausende.

    http://www.nhm.ac.uk/nature-online/life/mammals/threats-whales/index.html

     

    Aber darüber bloss nichts schreiben, lieber mehr Werbung für die "Helden" von Sea Sheperd machen; die retten zwar keine Wale, sondern verschwenden unsinnigerweise Spendengelder für ein Pseudoproblem, aber leider leben sie davon nunmal vom Walfang- wie Walfänger auch.

  • S
    Sandra

    Japan sollte sich das nicht mehr gefallen lassen und den Terroristen von Sea Shepard den Krieg erklären!