piwik no script img

Nachts in ... ParisNeue Farben im Tonfall

Nachtstimmungen, Nachtgefühle, die Nachempfindungen und Vorgefühle haben es in sich. Insbesondere in den vergangenen Wochen, wo man tagtäglich und allnächtlich von Nachrichten überfallen wird, die nie gekannte Sorgen hochkommen lassen.

Unsere Familie lebt in Paris, ich selbst bin oft in Montreal, in Hamburg, in Göteborg. Meine Gedanken sind in Paris, die Bilder lassen mich nicht los; es ist manchmal, als ginge ein Gespenst um. Jede neue Farbe im Tonfall bei Telefongesprächen gräbt sich ins Gehirn.

Und auch die Fragen: Was wird noch passieren? Gibt es ein Ende des Ungewissen? Nacht, eine Zone der Ruhe und Beruhigung, des Nachklangs und Nachsinnens! – Nein! Die Nacht hat neuerdings etwas Quälerisches; mehr als sie zur Ruhe finden lässt, schafft sie eine tiefe Unruhe.

Kent Nagano, 64, ist Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen