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NachkriegszeitStudie: 48 Nazis in Sozialbehörden

In der Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales und ihren Vorgängerbehörden im Westteil der Stadt arbeiteten nach dem Krieg 48 frühere Nazis in leitenden Positionen. Allerdings war hier wohl weniger NS-belastetes Personal in der Leitungsebene tätig als in vergleichbaren Bundesbehörden. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die der Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus, Samuel Salzborn, veröffentlichte. Für diese durchforstete der Historiker Stefan Jehne Archive, Bücher, Zeitungsartikel und Online-Quellen. Dabei stieß er auf 48 Personen, die zwischen 1945 und 1961 in höheren Positionen bis hin zum Abteilungs- oder Behördenleiter tätig waren. Einige der ermittelten NSDAP-Mitglieder bekleideten bereits in der Nazizeit wichtige Posten in Behörden. Nach Angaben Salzborns hat neben der Sozialverwaltung auch die Justizverwaltung eine ähnliche Untersuchung beauftragt. Die Wirtschaftsverwaltung denke über einen solchen Schritt nach. (dpa)

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