Nachbarschaftsgarten: Kampf um die Rose

AktivistInnen wehren sich gegen Räumung des Nachbarschaftsgartens "Rosa Rose" in Berlin-Friedrichshain.

Mit einer Spontankundgebung vor dem Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg protestierten am Mittwochnachmittag zirka 30 Personen gegen die drohende Räumung der "Rosa Rose" in der Kinzigstraße. Zuvor war ein von Bezirksbürgermeister Frank Schultz (Grüne) moderiertes Vermittlungsgespräch zwischen dem neuen Eigentümer Steffen Kreutzer und der AnwohnerInneninitiative ohne Ergebnis auseinandergegangen. Seit Mai 2004 haben AnwohnerInnen aus der näheren und weiteren Umgebung auf einer Brachfläche ein Projekt der besonderen Art geschaffen: den Garten Rosa Rose.

Anders als in den herkömmlichen Kleingärten legt man großen Wert auf die gemeinsame Bewirtschaftung des Gartens. Neben Sträuchern und Zierpflanzen bauen die NutzerInnen auch Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an. Vor einigen Monaten hat die BAG Immobilien GmbH das Gartenstück für 1,2 Millionen an die Terrapark Denkmal- und Altbauerneuerung verkauft. Die GartennutzerInnen, die selbst Kaufinteresse bekundet hatten, gingen leer aus. Kreutzer hat angekündigt, auf dem Gelände familienfreundliche Wohnungen errichten zu wollen. Den GärtnerInnen will er mit einer Spende den Umzug versüßen. Doch darauf wollen sich die HobbygärtnerInnen nicht einlassen. "Es geht nicht darum, dass man einige Sträucher und Pflanzen ausgräbt und woanders einsetzt. Die AnwohnerInnen, die das Projekt unterstützen, können nicht mit umziehen", sagt eine der kämpferischen GartenaktivistInnen.

Die Initiative will weiter für den Erhalt ihres Gartens kämpfen. Sie wollen Wachdienste aufstellen, die bei einer möglichen Gartenräumung die Nachbarschaft alarmieren können. Außerdem wollen die AktivistInnen kommenden Samstag nach Luhme bei Rheinsberg fahren, wo der neue Eigentümer wohnt. Per Rundbrief will man seine NachbarInnen um Unterstützung bitten. Schließlich haben die meisten von ihnen selbst einen eigenen Garten. PETER NOWAK

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