Nach der Wahl, nach der Intrige

betr.: „AStA: Polit-Kabale wie die Großen“, taz bremen vom 1. Juli 2004

[...] Einerseits freut es mich, dass die „Asta für Alle (AfA)“-Mitglieder ihre Konflikte jetzt öffentlich austragen – zeigt dies doch, dass wir [die Liste der in den Studiengängen Aktiven (LiSA), Anm. d. Red.] mit unserer im Wahlkampf geäußerten Kritik nicht falsch lagen. Dies war auch in den vergangenen Wochen an der Uni erkennbar, als AfA zunehmend panisch auf unseren sich abzeichnenden Erfolg reagierte. Andererseits leidet meiner Ansicht nach die Seriosität Ihres Artikels, wenn wenige Tage nach der Wahl mit eindeutigen Aussagen zur Besetzung der Spitzenpositionen im zukünftigen AStA gerechnet wird. Sicher wird LiSA als stärkste Liste ein hohes Maß an Verantwortung im zukünftigen AStA tragen, und auch deshalb haben wir es vermieden, mit klaren Personalaussagen oder gar Spitzenkandidaten in den Wahlkampf zu gehen. Denn wir haben stets für einen demokratisch organisierten, möglichst hierarchiefreien AStA ohne Personalisierung und Instrumentalisierung politischer Entscheidungen und Positionen geworben. Nicht zuletzt dafür sind wir gewählt worden, wie das von Ihnen skizzierte, abschreckende Beispiel unserer Vorgänger zeigt. Deshalb hat es einen Sinn, wenn wir, bevor es irgendwelche Einigungen zur Struktur oder gar Zusammensetzung des zukünftigen AStA geben kann, auch keine Aussagen dazu machen.

Im Übrigen sind – um es mal so auszudrücken, wie es „die Großen“ (taz) auch tun – die Koalitionsverhandlungen unter den linken Listen recht weit fortgeschritten. So werden wir [...] in wenigen Tagen nicht nur Informationen zur personellen Zusammensetzung des zukünftigen AStA liefern können. Gerne würden wir uns auch einmal über unsere hochschulpolitischen Interessen unterhalten, halten wir doch diese für entscheidend. Ach ja, und „ausgebootet“, im guten alten AfA-Stil, wird bei uns niemand. Dann schon lieber ausdiskutieren. Was den Erfolg dieses Unterfangens angeht, bin ich durchaus zuversichtlich. Und für die Vertretung der verfassten Studierendenschaft kann ich nur von Glück sprechen, dass nach der Wahl endlich wieder NACH der Intrige ist.

TIM VON OEHSEN, Mitglied des StugA Englisch sowie der Liste der in den Studiengängen Aktiven (LiSA)