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Archiv-Artikel

KRIEGSRECHT AUF DEN SÜDPHILIPPINEN Nach Massaker geht Regierung gegen Clan vor

Von glass

BANGKOK | Die Aktionen glichen denen einer Großoffensive: Nachdem die phillippinische Präsidentin Gloria Arroyo in der Nacht zu Samstag das Kriegsrecht in der südlichen Provinz Maguindanao verhängt hatte, gingen tausende Soldaten mit Panzern, Kampfflugzeugen und Straßenblockaden gegen die Ampatuan-Familie vor – den mächtigen Clan der Provinz. Mindestens zwei Waffenlager wurden auf Grundstücken entdeckt, die dem bisherigen Gouverneur der Provinz, Clan-Chef Andal Ampatuan senior, gehören. Der Patriarch wurde samt Angehörigen und Dutzenden Kämpfern der familieneigenen Miliz verhaftet. Einer seiner Söhne sitzt bereits seit Ende November in Haft.

Justizministerin Agnes Devanadera begründete die Entscheidung Arroyos damit, dass der Ampatuan-Clan einen Aufstand plane. Die Clanmitglieder müssten sich demnach auch noch wegen Rebellion verantworten – unabhängig von Mordanklagen im Zusammenhang mit dem Massaker vom 23. November. Hauptverantwortlicher dafür ist Clan-Sprössling Andal Ampatuan junior. Er ist wegen Mord in 25 Fällen angeklagt. (glass/taz)