NRW-FDP erhielt Millionenspenden

DÜSSELDORF rtr ■ Der frühere Hauptgeschäftsführer der NRW-FDP, Hans-Joachim Kuhl, hat bestätigt, dass die Partei zwischen 1996 und 2000 mehr als eine Million Mark an Spendengeldern gestückelt und in den Finanzkreislauf der Partei eingespeist hat. Er habe das Geld vom verstorbenen Exlandeschef Jürgen Möllemann erhalten, sagte Kuhl gestern. „Das waren über eine Million Mark.“ Möllemann hatte ferner ein umstrittenes antiisraelisches Flugblatt im Bundestagswahlkampf 2002 mit rund einer Million Euro finanziert. Kuhl habe die Spendenpraktiken in einer Erklärung vor dem OLG Düsseldorf eingeräumt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Aussagen würden nun ausgewertet. Möllemann war am 5. Juni in der Nähe von Marl bei einem Fallschirmsprung ums Leben gekommen. Zuvor hatte der Bundestag seine Immunität als Abgeordneter aufgehoben; Ermittler hatten begonnen, die Räume des 57-Jährigen zu durchsuchen.