NEU IM KINO : Diese Woche frisch
The 5th Commandment – Du sollst nicht töten
USA 2008. Regie: Jesse V. Johnson, 90 Min.
Zu den wirklich schönen Errungenschaften des Computerzeitalters gehört ja die gestiegene Effektqualität in B-Filmen. Die reichlich schlichte Auftragskillerrachestory „The 5th Commandment“ ist so streckenweise direkt hübsch anzuschauen. Im Interesse der Dramaturgie wird das 5. Gebot von den Figuren jetzt nicht so tierisch ernst genommen. Rick Yune, bekannt aus „The Fast an the Furious“ und als James Bonds Gegenspieler in „Stirb an einem anderen Tag“, kann sehr ästhetisch um sich ballern – und was will man eigentlich mehr erwarten?
Die Kunst des negativen Denkens
Norwegen 2007. Regie: Bård Breien 79 Min.
Geirr (Fridtjov Såheim), 33, steht auf „Apocalypse Now“, Knarren und fette Joints. Dazu dröhnt düster Johnny Cash aus den Boxen – denn Geirr sieht die Welt in den schwärzesten Farben, seit er nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Seine Freundin Ingvild (Kirsti Eline Torhaug) hält die üble Laune bei aller Liebe kaum noch aus und lädt darum die Gruppentherapeutin Tori (Kjersti Holmen) samt ihrer Truppe vorbildlich Behinderter ein, alle mit zuckersüßem Lächeln und eiserner Hand darauf getrimmt, ihr Schicksal „positiv“ zu sehen.
Als das Feelgood-Kommando gegen Geirrs Widerstand die Villa entert, dreht er den Spieß um und pariert Toris Psycho-Phrasen mit rabenschwarzem Sarkasmus und schlagenden Argumenten. Bald kommt es zum Aufstand gegen die Sozialdompteuse und alle verordnete Heuchelei. Dies ist die Stunde der bissigen Wahrheiten, eine wüste Nacht voller Sex, Drugs & Rock’n’Roll – so cool, dass das Leben beinahe positiv gesehen werden könnte.
THE 5th COMMANDMENT: Cinemaxx, Karli, UCI F’hain. DIE KUNST DES NEGATIVEN DENKENS: Babylon Xberg, Filmkunst 66, FT F’hain, Kulturbrauerei