NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Slumdog Millionär
GB/USA 2008. Regie: Danny Boyle. 120 Min.
Danny Boyles Verfilmung des indischen Bestsellers „Rupien! Rupien“, für die es gleich acht Oscars gab: „Slumdog Millionär“ gelingt es dabei vielleicht gerade durch die schwierige Episodenstruktur der Geschichte, den eigenwilligen Bollywood-Suchteffekt zu imitieren. Man weiß ja auch in kommerziellen Hindi-Filmen von Anfang an, dass es ein Happy End geben wird. Doch anders als in der westlichen Erzähltradition, die zumeist „innere Kräfte“ der Protagonisten als Antrieb der Filmgeschichten benutzt, erleben Bollywoodhelden selten eine „innere Wandlung“. Sie werden vielmehr von äußeren Ereignissen – also vom Schicksal – getrieben, die absurdesten Schritte zu tun, um die jeweils nächste Hürde nehmen zu können. Ans Ziel gelangen die Liebenden zwar oft gebeutelt, aber innerlich sind sie immer noch genauso toll wie schon zu Beginn des Films. Ähnlich erzählt Danny Boyle in „Slumdog Millionär“ die Geschichte von Bombayer Teejungen Jamal und seiner Liebe Latika, mit klugen Anleihen beim Bollywoodkino, die sich keineswegs nur auf die Verbeugung vor dem Zufall oder Schicksal als Erzählprinzip beschränken.
SLUMDOG MILLIONÄR in 13 Kinos