NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Die 4. Revolution – Energy AutonomySeit den russischen Agitpropfilmen für die sozialistische Elektrifizierung ist vom Strom nicht mehr mit ähnlicher Emphase gesprochen worden, aber was damals noch gigantomaner Industrialisierung Vorschub leisten sollte, kommt heute aus einer dezentralen, flexiblen Energieversorgung. Überall stellt Regisseur Carl-A. Fechner die Kamera auf und filmt Windräder, Sonnenkollektoren und zwischendurch immer wieder Hermann Scheer, den in Deutschland einschlägigen Guru. „Die 4. Revolution“ ist von der guten Sache so begeistert, dass Fechner für die Fragen keine Zeit mehr hat, aus denen dokumentarisches Kino entstehen würde: Gibt es vielleicht auch im Zuge dieser 4. Revolution noch offene Fragen, sind einzelne Verfahren anderen vorzuziehen, muss wirklich das strombetriebene Sportfahrzeug die Mobilität der Zukunft repräsentieren? Der Film verkauft pauschale Euphorie in Form einer PR-Ästhetik, die blind ist für die Politik der Energieversorgung. Babylon, Broadway, Cinemaxx Potsdamer Platz, Kulturbrauerei, Thalia Potsdam
Green ZoneAls ausgesprochen linksliberaler Regisseur ist Paul Greengrass („Die Bourne Verschwörung“) bislang eher nicht in Erscheinung getreten. Für eine Weile, gestand er jüngst dem Guardian, habe er den Irakfeldzug sogar zähneknirschend befürwortet. Von seiner Wut darüber, dass die als Kriegslegitimation vorgeschobenen Massenvernichtungswaffen nie gefunden werden konnten, legt nun „Green Zone“ beredt Zeugnis ab: Mit dem Temperament eines Gekränkten geht Greengrass daran, seinem Actionvehikel die richtige Botschaft überzustülpen. In besseren Momenten wirkt das gut gemeint und in schlechteren halt wie am Schreibtisch ausgezirkelt. In 17 Kinos