NERVENSÄGEN UNSERER ZEIT: FUMMELPIEPER SIND DIE NEUEN QUASSELSTRIPPEN

Gibt es eigentlich schon ein Pendant zur „Quasselstrippe“? Das Wort ist nämlich in unseren modernen Medienzeiten arg veraltet. Nicht dass es keine Quasselstrippen mehr geben würde, aber da denkt man doch sofort an ein ständig an der Telefonstrippe hängendes Klatschweib, was besser in die Adenauerzeit passt. Auch gibt es inzwischen genug männliche Plappermäuler. Und der technische Fortschritt tut ein Übrigens, dass das Wort Quasselstrippe überholt wirkt. Auf Twitter kann man es jedenfalls nicht übertragen. Deshalb schaffen wir kurzerhand ein neues Wort: Die Quasselstrippen von heute heißen „Fummelpieper“. Fummelpieper tun den lieben, langen Tag nichts anderes, als an ihren piepsenden Mobilgeräten herumzufingern. Und damit das neue Wort auch schön hängen bleibt im Sprachbewusstsein, erklären wir gleich jemanden zum „Fummelpieper Nummer eins“ – und zwar den Grünen-Politiker Volker Beck. Der wurde wegen seiner 20.920 Tweets seit September 2008 gestern von Bild zum „aktivsten Twitterer aus dem Bundestag“ ernannt. Volker Beck – eine moderne Schnattertrine.