NAHOSTKONFLIKT : Hawking boykottiert israelische Konferenz
TEL AVIV | Der weltbekannte britische Physiker Stephen Hawking hat einen Besuch in Israel wegen Boykottaufrufen pro-palästinensischer Organisationen abgesagt. Er sollte Mitte Juni an der Präsidentenkonferenz von Schimon Peres in Jerusalem über aktuelle geopolitische und wirtschaftliche Fragen teilnehmen. Ein Sprecher der Universität Cambridge bestätigte am Donnerstag, Hawking habe eine schriftliche Absage an das Büro von Peres geschickt. Als Begründung nannte er „Ratschläge von palästinensischen Akademikern, dass er den Boykott respektieren sollte“. Am Mittwoch hatte der Sprecher noch gesundheitliche Gründe für die Absage genannt. Hawking war als junger Mann an der unheilbaren Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) erkrankt. Der israelische Rundfunk meldete am Mittwoch, Hawking habe Israel in der Vergangenheit schon mehrmals besucht. Der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz, Israel Maimon, verurteilte den akademischen Boykott gegen Israel als „empörend und unangemessen“. Israel sei eine „Demokratie, in der alle Individuen frei ihre Meinung äußern können“. Ein Boykott sei unvereinbar mit einem offenen, demokratischen Dialog. (dpa)