NACH „EMMELY“: ERNEUT PFANDBON-KÜNDIGUNG : Gefeuert wegen 6,06 Euro
Erneut ist ein Berliner Kassierer nach jahrelanger Tätigkeit wegen einiger Euro gekündigt worden. Das Arbeitsgericht bestätigte die fristlose Entlassung wegen Betrugs mit Pfandbons. Das Urteil vom 28. September (Az: 1 Ca 5421/10) wurde am Freitag mitgeteilt. Der Mann arbeitete seit 17 Jahren als Verkäufer und Kassierer. Er soll Pfandbons ausgestellt und das Geld dafür selber kassiert haben. Dabei ging es um 2,00 und 4,06 Euro.
Im Prozess und gegenüber der Firma habe der Kassierer „jeweils wechselnde Darstellungen des Sachverhalts abgegeben“, teilte das Gericht mit. Zu seinen Gunsten werteten die Richter die Beschäftigungsdauer von 17 Jahren. Gegen ihn habe aber gesprochen, dass er im Kernbereich seiner Tätigkeit einem so dringenden Verdacht ausgesetzt sei. Eine Berufung ist möglich.
Der ähnliche Fall der Supermarktkassiererin, die unter dem Namen „Emmely“ bekannt wurde, hatte großes Aufsehen erregt. Die Frau hatte nach 31 Jahren ihren Job verloren, weil sie zwei liegen gebliebene Pfandmarken über 1,30 Euro eingelöst haben soll. Der Fall ging durch mehrere Instanzen, das Bundesarbeitsgericht hob die fristlose Kündigung schließlich auf. (dpa)