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Archiv-Artikel

Mord an Immobilienmakler Auftragskiller vor Gericht

Dreieinhalb Jahre nach dem Mord an dem Immobilienmakler Friedhelm Sodenkamp hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Auftragsmörder begonnen. Vor dem Landgericht wollte sich der 44-Jährige am Montag zunächst nicht äußern. Ihm wird Mord aus Habgier und Heimtücke vorgeworfen. Im November 2008 soll er im Auftrag zweier Bauunternehmer den Immobilienmakler für 10.000 Euro erschossen haben.

Der Anklage nach wurde der Geschäftsmann bei einem Spaziergang mit seinem Hund auf der Fischerinsel in Mitte mit drei Schüssen von hinten getötet. Bereits im Oktober 2008 soll der Angeklagte versucht haben, den Geschäftsmann mit einer Armbrust zu töten. Dieser Anschlag war gescheitert.

Die beiden Auftraggeber wurden bereits im Februar 2010 wegen Anstiftung zum Mord zu lebenslanger Haft verurteilt. Hintergrund der Tat sollen geschäftliche Probleme mit dem späteren Opfer gewesen sein. Wegen Baumängeln hatte der Immobilienmakler Zahlungen über 1,3 Millionen Euro an die Bauunternehmer verweigert.

Um eine drohende Insolvenz zu vermeiden, sollen die Bauunternehmer den früheren Fremdenlegionär beauftragt haben, Sodenkamp zu töten, und ihm dafür 10.000 Euro gezahlt haben. Dem Staatsanwalt zufolge soll der Mann die Auftraggeber nach der Tat „zu weiteren Geldzahlungen veranlasst haben“ – mit der Begründung, dass er einen „wichtigen Mann getötet habe“. Im Prozess werden die verurteilten Auftraggeber als Zeugen gehört.

Im Ermittlungsverfahren habe der Angeklagte den Vorwurf zwar über seine Anwälte bestritten, sagte der Staatsanwalt. Er habe sich allerdings nach der Tat etwa seiner Ehefrau offenbart, hieß es. (dapd)